Wann geht es los? Alles über die Geburtsanzeichen

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Rezensiert von Christiane Hammerl

Die Entbindung richtet sich oft nicht nach dem Kalender. Nur die wenigsten Kinder erblicken zum errechneten Geburtstermin das Licht der Welt. Daher sind die letzten Wochen und Tage vor der Geburt besonders spannend: Wann wird der große Tag kommen? Was sind die ersten Anzeichen, dass die Geburt bald losgeht? Und wie fühlt man sich kurz vor der Geburt?

Es gibt einige körperliche Anzeichen, die darauf hindeuten, dass es bald so weit sein wird. Im Weiteren erfährst du, wie du diese Geburtsanzeichen erkennst und richtig deutest.

Die stillen Anzeichen der Geburt

Sowohl dein Körper als auch dein Baby bereiten sich gleichermaßen auf die bevorstehende Entbindung vor. Vieles passiert kurz vor der Geburt im Verborgenen und du selbst wirst womöglich kaum Notiz davon nehmen.

Was passiert im Körper der Frau?

Zu den stillen Anzeichen einer bevorstehenden Geburt gehören einige körperliche Veränderungen:

  • Elastizität: Insgesamt wird alles elastischer und lockert sich: der Muttermund, das Gewebe der Scheide und des Damms, der Beckenboden und der Geburtskanal. All dies wird deinem Kind den Geburtsweg erleichtern.

  • Becken: Das Becken wird gegen Ende der Schwangerschaft von Woche zu Woche immer flexibler. Das Schwangerschaftshormon Relaxin sorgt dafür, dass die Verbindungen zwischen den Knochen im Becken weicher und somit dehnungsfähiger werden. Dies kann manchmal auch zu einer Lockerung der Symphyse und einem damit einhergehenden Stechen im Bereich des Schambeins führen.

  • Gebärmutterhals: In den letzten Wochen und Tagen vor der Geburt verändert sich der Gebärmutterhals. Zunächst wird er viel weicher als sonst, bevor er sich allmählich verkürzt. Für deinen Gynäkologen / deine Gynäkologin ist dies ein eindeutiges Anzeichen, dass dein Körper bereit für die Geburt ist. Knapp vor der Entbindung öffnet sich der Muttermund bereits leicht.

Wie bereitet sich das Kind auf die Geburt vor?

Parallel zu all diesen Ereignissen macht sich auch dein Baby bereit für die große Reise:

  • Geburtsgymnastik. Vor der eigentlichen Geburt übt dein Kleines schon für den Ernstfall, in dem es sich immer wieder dreht und mit den Füßen abstößt. Du wirst vermutlich den ein oder anderen Tritt deutlich zu spüren bekommen.

  • Mit dem Kopf voraus! Sollte dein Baby bis vor Kurzem noch gelegentlich seine/ihre Position in deinem Bauch verändert haben, wird es nun im Idealfall mit dem Kopf nach unten liegen. Diese Lage ermöglicht es ihm/ihr, in den letzten Tagen noch tiefer ins Becken zu rutschen. Dann lassen auch die starken Kindsbewegungen nach. Dies ist nicht als Anzeichen zu werten, dass es deinem Baby nicht gut geht. Vielmehr hat dein kleiner Schatz dann kaum noch Platz für ausladende Bewegungen.

  • Schluckauf? Spürst du mitunter ein leichtes, regelmäßiges Kribbeln oder Pochen? Dein Baby könnte Schluckauf haben. Auf diese Art und Weise wird die Atemmuskulatur trainiert, denn diese muss gleich nach der Geburt einsatzbereit sein.

  • Fett als Wärmemantel. Dein Baby wird jetzt vermehrt braunes Fett einlagern. Dieses fungiert nach der Geburt als Wärmemantel. Da Neugeborene ihre Körpertemperatur noch nicht selbst regulieren können, ist diese Fettschicht besonders wichtig.

  • Hormone, Hormone, Hormone. Dein ungeborenes Kind nimmt in den Tagen vor dem großen Ereignis mehr Progesteron aus deiner Plazenta auf als je zuvor. Dieses Hormon ist eine Vorstufe von Kortisol, welches wiederum für die Lungenreifung verantwortlich ist. Infolgedessen sinkt dein eigener Progesteronspiegel, gleichzeitig steigt aber dein Östrogenspiegel. Mit der Ausschüttung von Oxytocin (auch „Kuschelhormon“ genannt, denn es stärkt die emotionale Bindung zwischen Mutter und Kind) signalisiert dein Kleines, dass es nun endlich losgehen kann, und die Wehen setzen ein.

Obwohl du kaum etwas von diesen stillen Anzeichen der bevorstehenden Geburt mitbekommen wirst, sind sie dennoch entscheidend für den Endspurt deiner Schwangerschaft.

Unspezifische Anzeichen der nahenden Geburt

Neben den stillen Vorboten der nahenden Geburt lassen sich häufig ganz unspezifische psychische und körperliche Anzeichen beobachten. Diese sind in ihrer Intensität von Frau zu Frau verschieden und für so manche Schwangere spielen sie gar keine Rolle. Wann sich diese Anzeichen in der Schwangerschaft genau bemerkbar machen, lässt sich nicht eindeutig festlegen.

Die folgenden Anzeichen können als Signal gewertet werden, dass sich deine Schwangerschaft langsam, aber sicher, dem Ende neigt:

  • Nestbautrieb. Viele schwangere Frauen kennen es nur zu gut: Dem Kinderzimmer fehlt noch der letzte Schliff, Möbel müssen verrückt werden und überhaupt ist alles noch nicht ganz so perfekt vorbereitet, wie erhofft. Der Wunsch danach, das Heim vorher noch mal in Ordnung zu bringen, ist ein typisches Anzeichen für die nahende Geburt.

  • Rückenschmerzen. Vermehrte Rückenschmerzen, einige Tage vor der eigentlichen Entbindung, sind ein sehr typisches Anzeichen.

  • Durchfall vor der Geburt. Häufiger Stuhlgang oder gar Durchfall deuten aller Erfahrungen nach auf einen baldigen Geburtsbeginn hin. Das ist eigentlich ein gutes Zeichen; zeigt jedoch, dass die Muskulatur nun besonders angeregt ist.

  • Gelassenheit. Obwohl dich vielleicht das Thema Geburt noch vor wenigen Tagen nervös gemacht hat, bist du plötzlich völlig gelassen und blickst zuversichtlich auf alles, was kommen mag? Diese innere Ruhe ist ein häufiges Geburtsanzeichen.

  • Übelkeit und Muskelzittern vor der Geburt. Manche Frauen berichten, dass ihnen vor dem Einsetzen der Geburtswehen übel ist und sie sich nicht selten sogar übergeben müssen. Auch Muskelzuckungen sind ein mögliches Anzeichen der beginnenden Geburt.

Vielleicht bemerkst du diese Geburtsanzeichen bei dir selbst. Beobachte deinen Körper ab der 37. /38. SSW genau und gönne dir am besten so viel Ruhe wie möglich. Denn bald schon wird es so weit sein und du könntest die ersten Geburtswehen spüren.

Sind Übungswehen Anzeichen für den Geburtsbeginn?

Das wohl eindeutigste Anzeichen für den Geburtsbeginn sind die Wehen. Dabei handelt es sich um regelmäßige Kontraktionen der Gebärmutter, die dein Baby durch den Geburtskanal befördern und den Muttermund so weit öffnen, dass der kleine Kopf austreten kann.

Doch nicht jede Wehe leitet gleich die Geburt ein. Ab der 32. Schwangerschaftswoche kann es zu mehr oder weniger deutlich spürbaren kurzen Übungswehen – auch Braxton-Hicks- Kontraktionen genannt – kommen. Die Gebärmutter bereitet sich mit diesen Trainingswehen auf die Entbindung vor.

Dabei erproben die Muskeln die Übertragung der Signale zwischen den einzelnen Muskelzellen. Denn an dem Tag der eigentlichen Entbindung müssen alle Muskeln perfekt zusammenspielen.

Diese Art der Wehen sind in der Regel nicht weiter schmerzhaft und unterscheiden sich deutlich von echten Wehen:

  • Bei echten Wehen musst du dich konzentrieren und atmest reflexartig mit. Du holst scharf Luft – wie, wenn man sich etwa den Zeh stößt.

  • Übungswehen treten meist in unregelmäßigen Abständen auf.

  • Im Gegensatz zu echten Wehen nehmen sie nicht an Intensität zu und hören nach einiger Zeit ganz auf.

  • Die Kontraktionen stoppen, wenn du dich hinlegst oder dir Ruhe gönnst.

Die Übungswehen nehmen viele Frauen lediglich als Verhärtung der Bauchdecke war.

Dein Babybauch verändert sich: Zervixreifung und Senkwehen

Im letzten Monat deiner Schwangerschaft rutscht dein Kind in seine endgültige Geburtsposition im Becken und der Gebärmutterhals reift heran.

Die Senkwehen

Ungefähr ab der 36. Schwangerschaftswoche wirdder kleine Kopf deines Lieblings mithilfe der sogenannten Senkwehen auf die Trennlinie zwischen großem und kleinem Becken manövriert. Dadurch wandert nun auch dein Babybauch nach unten. Für dich bedeutet das:

  • Die Senkwehen könnten leichte Schmerzen verursachen.

  • Du wirst feststellen, dass du dich jetzt etwas befreiter fühlst und tiefer einatmen kannst.

  • Auch wird wieder etwas mehr Platz in deinem Bauch sein und du kannst wahrscheinlich die Mahlzeiten ohne Völlegefühle genießen.

  • Du verspürst einen stärkeren Harn- oder Stuhldrang als noch in den Monaten davor, denn dein Bauch drückt auf den Darm und die Blase. .

Wenn du dich nun seitlich vor den Spiegel stellst, erinnert dein Bauch mehr an eine Birne oder ein umgekehrtes Fragezeichen als an einen Apfel – ein erstes deutliches Anzeichen, dass die Geburt nicht mehr lange auf sich warten lässt.

Wie fühlen sich Senkwehen an?

Die Senkwehen gehören zu den Geburtsanzeichen, die du deutlich spüren könntest. Sie werden häufig als krampfartig beschrieben, sodass sich manche Frauen während dieser Zeit gern etwas zurückziehen.

Senkwehen können zwei bis drei Tage andauern und ein Ziehen im Unterleib, in der Leistengegend oder im Kreuzbein mit sich bringen. Auch sind Rückenschmerzen, Schmerzen im Becken oder Unwohlsein typische erste Geburtsanzeichen.

Manche Frauen kennen diese Beschwerden von der Regelblutung oder dem Dehnungsschmerz der Mutterbänder während der Schwangerschaft. Die Mutterbänder lockern sich auch in der Phase der Senkwehen:

  • Das Ziehen oder Stechen in der Leistengegend wird von dem Band verursacht, welches sich von der Gebärmutter in Höhe der Eileiter über die Leiste bis zu den großen Schamlippen der Scheide spannt.

  • Das Mutterband, das vom unteren hinteren Teil der Gebärmutter zum Kreuzbein verläuft, kann für die Rückenschmerzen verantwortlich sein.

Beim ersten Kind spüren Frauen die Senkwehen noch deutlicher als bei darauffolgenden Schwangerschaften. Es kann sogar vorkommen, dass beim 2. oder 3. Kind die Senkwehen erst direkt vor der Geburt einsetzen oder von der Mutter gar nicht bewusst wahrgenommen werden.

Mach dir bitte keine Sorgen, wenn du die Senkwehen nicht fühlst, obwohl es deine erste Schwangerschaft ist. So wie jede Schwangerschaft und Geburt ganz unterschiedlich verläuft, so individuell ist auch das Schmerzempfinden an sich und die damit einhergehenden Anzeichen des Geburtsbeginns.

Zervixreifung

Während der Schwangerschaft ist der Gebärmutterhals (Zervix) in der Regel fest verschlossen und lockert sich erst gegen Ende. Die Zervix kann man sich als einen etwa vier bis fünf Zentimeter langen Schlauch vorstellen, dessen unteres Ende in die Scheide hineinragt. Die Zervix ist nach hinten, also zum Kreuzbein gerichtet.

Damit sich später der Muttermund zehn Zentimeter weit öffnen kann und somit genügend Platz für den Austritt des Babyköpfchens bietet, muss der Gebärmutterhals kurz vor der Geburt ausreichend dehnbar sein. Dies vollzieht sich Schritt für Schritt und wird als Zervixreifung bezeichnet:

  • Der Gebärmutterhals wird immer weicher und lockert sich.

  • Ungefähr vier Wochen vor der Entbindung verändert die Zervix ihre Position und zieht sich meistens mehr Richtung Mitte.

  • Das Köpfchen deines Kindes drückt in

    den letzten Tagen vor der Geburt auf die Zervix, sodass sich dieser immer mehr verkürzt.

  • Der Kopf deines Babys liegt schlussendlich direkt auf dem Muttermund und die geburtseinleitenden Wehen setzen ein.

Mit der Zervixreifung und der richtigen Lage deines Babys im Becken sind wichtige Schritte Richtung Geburt geschafft. Das heißt aber nicht, dass die eigentliche Entbindung sofort beginnt. Dennoch sind dies untrügliche Geburtsanzeichen und der große Tag rückt immer näher.

Sind das schon echte Wehen?

Das wohl eindeutigste Geburtsanzeichen sind die Wehen. Doch gerade beim ersten Kind ist es nicht ganz einfach zu entscheiden, ob es sich bei den Schmerzen im Bauch oder Rücken auch um echte Wehen handelt.

Unechte und geburtseinleitende Wehen

Übungswehen und Senkwehen kommen und gehen in unregelmäßigen Abständen, ohne dabei so richtig an Fahrt aufzunehmen. Selbst wenige Tage vor der Geburt können Vorwehen einsetzen, die sich zwar intensiv anfühlen, aber immer noch keine echten Geburtswehen sind.

 

Wie fühlen sich Geburtswehen an?
GeburtswehenÜbungswehen
Die Wehen sind regelmäßig und folgen einem vorhersehbaren Muster (z. B. alle acht Minuten).Die Kontraktionen treten unregelmäßig und in unvorhersehbaren Zeitabständen auf (z. B. in Intervallen von zehn Minuten, dann sechs Minuten, zwei Minuten, acht Minuten usw.)
Es ist ein Fortschreiten erkennbar: Die Kontraktionen setzen in immer kürzeren Abständen ein und fühlen sich intensiver an. Weder verkürzen sich die Abstände zwischen den Wehen, noch werden sie stärker. 
Die Wehe beginnt zumeist im unteren Rücken und strahlt nach vorn bis tief in die Leistengegend aus.Die Kontraktionen werden oft nur an der Bauchvorderseite wahrgenommen. 
Eine Positionsänderung kann die Wehen nicht verlangsamen oder stoppen.

Eine Veränderung der Lage kann dazu führen, dass die Wehen langsamer werden oder ganz aufhören.

Die Hebamme oder ein Arzt / eine Ärztin kann ertasten, dass der Gebärmutterhals weicher und dünner wird oder sich weitet.Die Wehen bewirken keine Veränderung des Gebärmutterhalses.

 

Geburtswehen von Übungswehen unterscheiden: Tipps und Tricks

Gerade für Erstgebärende ist es nicht immer leicht, zu entscheiden, ob es nun schon so weit ist oder nicht. Es gibt es paar kleine Tricks, wie du herausfindest, dass die Wehen die Geburt einleiten und es jetzt wirklich losgeht:

  • Nimm ein Bad! „Falsche“ Wehen lassen im warmen Wasser bald nach und hören nach einer gewissen Zeit ganz auf. Achtung: Du solltest nicht allein zu Hause sein, wenn du ein Bad nimmst. Es könnte nämlich auch sein, dass es sich um echte Wehen handelt.

  • Stoppe die Zeit! Schaue auf die Uhr und miss die Zeit zwischen den Kontraktionen. Stellst du etwa fest, dass sie alle 10 Minuten in regelmäßigen Abständen kommen und bis zu 60 Sekunden andauern, ist das ein deutliches Anzeichen für echte Wehen.

  • Höre auf dein Bauchgefühl! Wenn du dich nur noch auf die Wehe konzentrieren und dich durch nichts anderes mehr ablenken lassen kannst (etwa durch die Ansprache deines Partners / deiner Partnerin), spricht das für eine echte Wehe. Höre auf deine innere Stimme!

Allerdings bestätigen auch hier Ausnahmen die Regel und was auf die eine Frau zutrifft, kann bei der nächsten schon ganz anders sein. In jedem Fall gilt immer: Solltest du dir nicht sicher sein, ob du die körpereigenen Anzeichen der Geburt richtig deutest, rufe deine Hebamme oder im Krankenhaus an.

Ein sicheres Geburtsanzeichen: der Schleimpfropf

Der Schleimpfropf verschließt während der Schwangerschaft den Gebärmutterhals und verhindert somit das Eindringen von Keimen. Kurz vor der Geburt dehnt beziehungsweise öffnet sich der Muttermund und der Schleimpfropf geht ab. Dies gilt als sicheres Geburtsanzeichen.

Das Ablösen des Pfropfes kann schon einige Tage vor der eigentlichen Geburt passieren. Manchmal sogar schon in der 38. SSW. Wenn du bereits ein Kind geboren hast, kann es sein, dass du etwas früher bemerkst, dass der Schleimpfropf abgegangen ist, da die Muskeln um den Gebärmutterhals lockerer sind als bei der ersten Schwangerschaft.

So erkennst du, dass sich der Schleimpfropf gelöst hast:

  • Du bemerkst eine ungewöhnliche Menge Ausfluss.

  • Die Farbe kann dabei von durchsichtig über Rosa bis zu Braun variieren.

  • Die Konsistenz reicht von wässrig bis zäh.

  • Sollte der abgegangene Schleimpfropf etwas blutig sein, ist das völlig normal. Zu viel Blut sollte allerdings nicht mit abgehen, denn der Verlust des Schleimpfropfes geschieht in der Regel ohne größeren Blutverlust.

Da sich der Schleimpfropf unter Umständen schon Wochen vor der ersten echten Geburtswehe lockern kann, lässt sich keine sichere Aussage darüber treffen, wann es nun genau losgehen wird. Sicher ist allerdings: Dein Körper macht sich bereit für die Geburt.

Zu guter Letzt: der Blasensprung

Beim sogenannten Blasensprung reißen die Eihäute der Fruchtblase, die dein Kind umgibt. Dabei verlierst du das sich darin befindende Fruchtwasser. Jetzt gibt es keine Zweifel mehr: Die Geburt hat begonnen.

Im Gegensatz zu dem, was man oft in Filmen sieht, passiert dies während der Eröffnungsphase der Entbindung und in seltenen Fällen auch erst kurz vor oder nach dem Austreten des kleinen Köpfchens. Also dann, wenn du bereits in den Wehen liegst. Denn eigentlich kann es erst durch den Druck der Kontraktionen auf die Fruchtblase zum Blasensprung kommen.

  • Blasensprung, aber keine Wehen? Jede Geburt ist anders und es kann sein, dass der Blasensprung nicht von Wehen begleitet wird. Sollte die Fruchtblase um deinen errechneten Geburtstermin herum platzen, ist es wahrscheinlich, dass die Wehen innerhalb der nächsten 24 Stunden einsetzen. Und das sollten sie auch, denn durch das Platzen der Blase geht ein Teil der Schutzfunktionen verloren und die Gefahr eines Infektes steigt.

  • Ausfluss: Ist das Fruchtwasser? Das Fruchtwasser kann schwallartig oder auch nur tropfenweise austreten. Solltest du lediglich ein paar Tröpfchen verlieren und nicht sicher sein, ob es sich um Fruchtwasser handelt, versuche deine Blase zu entleeren. Tropft es danach immer noch weiter und du kannst dies nicht kontrollieren, wird es sich wahrscheinlich um das Fruchtwasser handeln.

  • Blasensprung! Ab ins Krankenhaus? Wenn deine Fruchtblase platzt, solltest du Kontakt zu deiner Geburtsklinik und oder deiner Hebamme aufnehmen, da es sich um ein ganz eindeutiges Geburtsanzeichen handelt. Gemeinsam könnt ihr dann das weitere Vorgehen besprechen.

DIE FAKTEN IM ÜBERBLICK

In den Wochen vor der Geburt senkt sich der Bauch ab, da das Kind nun tiefer ins Becken rutscht. Außerdem stellst du vielleicht fest, dass der Schleimpfropf abgeht. Dies kann schon einige Tage vor der eigentlichen Geburt passieren. Das wohl deutlichste Anzeichen der Geburt sind regelmäßig wiederkehrende Wehen, die mit der Zeit an Intensität zunehmen. Gleichzeitig platzt in der Regel auch die Fruchtblase.

Mit jedem noch so kleinen Geburtsanzeichen steigt die Spannung. Vielen Frauen fällt es nicht leicht, in dieser freudig angespannten Situation genau abzuschätzen, wann es nun wirklich losgeht. Rufe im Zweifel immer deine Hebamme an oder melde dich im Krankenhaus. Hier sprichst du mit Geburtsexpert:innen, die wahrscheinlich schon an deiner Stimme und im Gespräch mit dir abschätzen können, ob sich dein kleines Wunder wirklich auf den Weg macht.

Zur Entstehung dieses Artikels: Alle Inhalte aus in diesem Artikel basieren auf vertrauenswürdigen, fachspezifischen und öffentlichen Quellen. Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Konsultiere für eine professionelle Diagnose und Behandlung immer deinen Arzt bzw. deine Ärztin.

Über Christiane Hammerl

Christiane Hammerl ist eine staatlich geprüfte, freiberufliche Hebamme und Praxisanleiterin in Berlin. Im Vivantes Klinikum ist sie als Begleit-Beleghebamme tätig. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt dabei in der ganzheitlichen Begleitung der Schwange...

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