Der Schwangerschaftsbauch - Alles rund um die bezaubernde Kugel

In der aufregenden ersten Zeit der Schwangerschaft verändert sich vieles in Deinem Körper, was von außen kaum zu erkennen ist. Es wird aber nicht sehr lange dauern, bis Dein süßes Geheimnis für alle sichtbar wird: Denn Dein Bauch wird im Verlauf weniger Wochen immer runder werden und Du kannst nun die Vorfreude mit Familie und Freunden teilen. Erfahre hier alles zu Deinem bezaubernden Schwangerschaftsbauch.

Wie Dein Bauch in der Schwangerschaft wächst

Es ist soweit: Im Laufe des zweiten Trimesters (4. - 6. Monat) wächst Dein Schwangerschaftsbauch und es wird auch für Außenstehende sichtbar, dass in Dir ein kleiner Mensch heranwächst. In den Wochen davor liegt die Gebärmutter mit Deinem Baby noch im Becken und ist von außen in der Regel noch nicht sichtbar. Dein Babybauch dehnt sich erst mit der Zeit vom Schambein bis hinauf zum Bauchnabel aus. Um die 36. SSW herum reicht er dann bis kurz unter den Rippenbogen.

Erwarten Frauen ihr zweites Kind, sind sie manchmal darüber erstaunt, wie groß sich ihr Schwangerschaftsbauch schon anfühlt, obwohl sie erst am Anfang ihrer Kugelzeit stehen. Das liegt daran, dass Gewebe und Bänder bereits durch die erste Schwangerschaft beansprucht wurden, sodass sie sich jetzt leichter dehnen und der Bauch schneller sichtbar werden kann.

In den nächsten Wochen verlagert sich der Körperschwerpunkt, da der Schwangerschaftsbauch nun immer größer wird und sich zunehmend nach vorne wölbt. Viele Frauen neigen dann zu einem Hohlkreuz, um diesem Ungleichgewicht entgegenzuwirken. Leider führt genau das häufig zu Rückenschmerzen.

Im Bauchraum wird es durch die wachsende Gebärmutter immer enger, sodass die Organe eingeengt werden könnten. Daraus resultieren typische Schwangerschaftsbeschwerden wie Sodbrennen, Verstopfung oder Kurzatmigkeit – die auftreten können, aber nicht auftreten müssen. Bei anhaltenden Beschwerden solltest Du Dir unbedingt ärztlichen Rat einholen.

Im letzten Monat rutscht Dein Kind ins Becken und nimmt so seine Geburtsposition ein. Ungefähr ab der 36. Schwangerschaftswoche wird der kleine Kopf mithilfe der sogenannten Senkwehen auf die Trennlinie zwischen großem und kleinem Becken manövriert. Dadurch sinkt auch Dein Babybauch nach unten. Du wirst vielleicht feststellen, dass Du jetzt zum Beispiel wieder leichter und tiefer einatmen kannst.

Wenn Du Dich nun seitlich vor den Spiegel stellst, wirst Du vermutlich keinen apfelrunden Schwangerschaftsbauch mehr zu sehen bekommen. Er ähnelt jetzt eher einer Birne oder einem umgekehrten Fragezeichen. Gegen Ende Deiner Schwangerschaft kann Dein Bauchumfang bis zu 100 Zentimeter oder mehr erreichen. Was für ein Wunder darin doch wächst!

Nach der Geburt verschwindet der Schwangerschaftsbauch nicht ganz plötzlich wieder. Das liegt an der erschlafften Bauchmuskulatur und der noch immer vergrößerten Gebärmutter. Das ist nach einer Schwangerschaft völlig normal. Bis die Muskeln am Bauch wieder in ihre alte Form zurückkehren, wird es noch einige Monate dauern. Mach Dir daher also keinen Stress und feiere lieber, welche unglaubliche Leistung Dein Körper vollbracht hat! Mit bestimmten Übungen kannst du nach dem Wochenbett die Rückbildung der inneren Organe fördern und schonend und gezielt Deine Bauchmuskulatur trainieren. Lass Dich von Deiner Hebamme zum Thema Rückbildungsgymnastik beraten.

Der Schwangerschaftsbauch: Farbe, Form, Besonderheiten

Falls Du einen Geburtsvorbereitungskurs besuchen solltest, wirst Du sehen, dass kaum ein Schwangerschaftsbauch dem anderen gleicht.

Form

Besonders um die Form des Bauches ranken sich so einige Mythen. Ein spitzer Schwangerschaftsbauch soll zum Beispiel auf einen Jungen hinweisen, während eine Frau mit einem breiten, eher zu den Seiten ausgedehntem Babybauch angeblich ein Mädchen erwartet. Das ist aber so natürlich nicht richtig!

Vielmehr ist die Bauchform von anderen Faktoren abhängig:

  • Lage des Kindes

  • Form der Gebärmutter

  • Muskulatur am Bauch

  • Festigkeit des Bindegewebes

  • Fruchtwassermenge

Und nicht zuletzt bestimmt auch die eigene Körperhaltung das Aussehen des Schwangerschaftsbauches.

Linea nigra

Nicht nur Dein Schwangerschaftsbauch selbst, sondern auch die Haut am Bauch verrät, dass ein Baby in Dir heranwächst. Typisch für einen Babybauch ist zum Beispiel die Linea nigra oder Linea fusca – ein brauner bis schwarzbrauner Streifen, der sich in der Körpermitte zuerst unterhalb des Bauchnabels bildet und mit größer werdendem Bauch bis zum Rippenbogen hochwachsen kann.

Zum ersten Mal könntest Du diese Linie um die 15 bis 18 SSW an Dir entdecken. Diese Linie tritt zu unterschiedlichen Zeiten auf, mal früher, mal später – und manchmal auch gar nicht. Sie entsteht durch eine Überpigmentierung der Haut in der Schwangerschaft.

Die Schwangerschaftslinie ist so individuell wie das Aussehen Deines Babybauches: Bei manchen Frauen ist sie stärker ausgebildet als bei anderen. Blonde Schwangere haben beispielsweise in der Regel eine hellere Linie, als dunkelhaarige Frauen. In den Wochen nach der Geburt wird die Linea nigra immer blasser werden und wahrscheinlich schlussendlich ganz verschwinden.

Schwangerschaftsstreifen

Deine Haut und Dein Bindegewebe am Bauch müssen sich während Deiner Schwangerschaft unglaublich dehnen. Dieser Dauerbelastung kann sie oft nicht standhalten und es können feine Risse in der Unterhaut entstehen: die sogenannten Schwangerschaftsstreifen.

Äußerlich sind dann bläulich oder rot schimmernde Streifen zu erkennen. Über die Hälfte aller schwangeren Frauen tragen diese natürlichen Linien auf ihrem Schwangerschaftsbauch. Nach der Geburt verblassen sie in der Regel etwas und zurück bleiben relativ unauffällige silbrige Streifen. Ein wirklich zuverlässig wirksames Mittel gegen Schwangerschaftsstreifen gibt es nicht – daher sollte man sie mit Stolz auf die Leistung des eigenen Körpers tragen.

Die richtige Pflege für Deinen Schwangerschaftsbauch

Auch wenn es kein Wundermittel gegen Schwangerschaftsstreifen gibt, kann man dennoch einiges tun, um die Elastizität der Haut in der Schwangerschaft etwas zu fördern.

Massage

Massagen durchbluten die Haut und bereiten sie auf die starke Dehnung vor. Dafür kannst Du entweder einen Massagehandschuh oder ganz einfach Deine Finger verwenden. Bewährt hat sich die Zupfmassage. Gehe dabei wie folgt vor:

  • Öle oder creme Deine Haut gut ein.

  • Ziehe mit Deinem Daumen und Zeigefinger kleine Hautpartien vorsichtig nach oben.

  • Halte sie kurz fest und lasse dann wieder los.

Diese Massage dehnt die Haut, ohne dabei das darunterliegende Bindegewebe zu verletzen.

Spätestens ab der 38. SSW sollte die Zupfmassage nicht mehr angewendet werden, um zu verhindern, dass frühzeitig Wehen einsetzen. Falls Du zu vorzeitigen Wehen neigst, verzichte ganz darauf und verwöhne Deinen Schwangerschaftsbauch lieber mit einer wohltuenden Creme.

Bei Juckreiz

Die starke Dehnung am Schwangerschaftsbauch kann Juckreiz auslösen. Sollten keine weiteren Symptome wie Ausschlag oder Fieber dazu kommen, handelt es sich wahrscheinlich um ein normales Spannungsjucken.

Dennoch ist es lästig. Um etwas Abhilfe zu verschaffen, empfehlen sich die folgenden Maßnahmen:

  • Creme und Öl. Regelmäßiges Cremen oder Ölen kann das Spannungsgefühl minimieren und die strapazierte Haut weicher machen und pflegen. Reines Mandel-, Avocado- oder Olivenöl eignet sich hervorragend für die tägliche Pflege Deines Bauches in der Schwangerschaft.

  • Kühlung. Bei einer Juck-Attacke kann es hilfreich sein, für leichte Kühlung zu sorgen. Lege dafür zum Beispiel einen kalten Waschlappen auf Deinen Babybauch.

  • Stiefmütterchenkraut. Trage einen leicht abgekühlten Tee aus Stiefmütterchenkraut mit einem weichen Lappen auf die juckenden Stellen auf und lasse diesen einziehen. Stiefmütterchenkraut kann in der Apotheke gekauft oder bestellt werden.

  • Kurze Bäder. Verzichte auf lange warme Wannenbäder, denn das trocknet die Haut zusätzlich aus. Wenn Dir das Baden aber guttut, füge dem Wasser Zusätze wie Meersalz, Molke oder Kleie hinzu. Du kannst aber auch ein rückfettendes Ölbad aus dem Drogeriemarkt verwenden.

Sollte das Jucken trotz aller Hausmittelchen anhalten, solltest Du das immer ärztlich abklären lassen, um auszuschließen, dass eine Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Pflegeprodukten oder Lebensmitteln der Grund für die Hautreizung ist.

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Tipps: Dein Schwangerschaftsbauch Monat für Monat

Jeder Monat Deiner Schwangerschaft ist aufregend. Es warten so einige Überraschungen und Herausforderungen auf Dich und Deine Babykugel:

Dein Bauch in der Schwangerschaft Tipps

Schwangerschaftsbauch 1. Monat

(1.-4. SSW)
In den ersten Wochen passiert viel in Deinem Inneren, was von außen kaum sichtbar ist. Zum Beispiel stellt sich Dein Hormonhaushalt auf die Schwangerschaft ein. Deinem Bauch wird man das allerdings noch nicht ansehen.
Schwangerschaftsbauch 2. Monat
(5. -8. SSW)
Fange jetzt damit an, jeden Monat ein Foto von Deinem Schwangerschaftsbauch zu machen und schaffe damit eine schöne Erinnerung an diese besondere Zeit.

Schwangerschaftsbauch 3. Monat

(9. -12. SSW )
Wenn Du zu Rückenschmerzen neigst, melde Dich zur Schwangerschaftsgymnastik an. Hier lernst Du u. a. wie Du Deinen Rücken entlasten kannst.

Schwangerschaftsbauch 4. Monat

(13. -16. SSW )
Deine Kleidung könnte jetzt schon etwas eng am Bauch anliegen. Sieh Dich nach bequemer Umstandsmode um.

Schwangerschaftsbauch 5. Monat

(17.-20. SSW)
Manche Frauen spüren die ersten zarten Kindsbewegungen. Es könnte sich wie ein leichtes Flattern oder Ruckeln anfühlen.

Schwangerschaftsbauch 6. Monat

(21. -24. SSW)
Mit zunehmendem Bauchumfang wird das Schlafen immer unbequemer. Statte dich mit genügend Kissen im Bett aus und stütze damit Deinen Rücken und den Schwangerschaftsbauch. Ein Kissen zwischen den Beinen kann ebenfalls hilfreich sein. Du kannst Dir für diesen Zweck jetzt auch schon ein Stillkissen zulegen.

Schwangerschaftsbauch 7. Monat

(25. -28. SSW)
In den nächsten Wochen könnte das Liegen auf dem Rücken zu Übelkeit führen. Das liegt daran, dass die schwere Gebärmutter auf die untere Hohlvene drückt und die Blutversorgung vermindert (Vena-cava-Syndrom). Wähle lieber die Seitenlage zum Schlafen bzw. Ruhen.

Schwangerschaftsbauch 8. Monat

(29. -32. SSW)
Wenn Dein Schwangerschaftsbauch in den kommenden Wochen ab und an hart wird, ist das normal und bedeutet, dass Deine Gebärmutter oder Dein Baby besonders aktiv sind. Dies sollte aber keine Schmerzen verursachen. Bei Unsicherheiten kontaktiere bitte umgehend Deinen Arzt/ Deine Ärztin.

Schwangerschaftsbauch 9. Monat

(33. -36. SSW)
Wenn Du möchtest, mache einen Gipsabdruck von Deinem Schwangerschaftsbauch. Du kannst diesen anschließend bemalen und als Deko-Element im zukünftigen Babyzimmer aufhängen.   

Schwangerschaftsbauch 10. Monat

(37. -40. SSW)
Das Gewicht des Bauches macht in den letzten Wochen der Schwangerschaft vielen Frauen zu schaffen. Ein spezieller Stützgurt für den Bauch aus dem Sanitätshaus entlastet den Rücken und den Beckenboden. 

 

Fakten im Überblick

Ab dem zweiten Trimester ist bei den meisten Frauen ein Babybauch zu erkennen. Sowohl das Wachstum als auch die Form des Schwangerschaftsbauches ist allerdings bei jeder Schwangeren unterschiedlich ausgeprägt. In der zweiten Schwangerschaft wölbt sich der Bauch sehr häufig schon früher vor.

Es ist erstaunlich, was Dein Körper in der Schwangerschaft alles leistet. Dein Schwangerschaftsbauch ist für Dein Baby während dieser magischen Zeit ein schützendes Zuhause. Dein Bauch verdient es, gefeiert zu werden!

Zur Entstehung dieses Artikels:
Alle Inhalte aus in diesem Artikel basieren auf vertrauenswürdigen fachspezifischen und öffentlichen Quellen. Eine ausführliche Liste aller verwendeten Quellen findest Du im Anschluss an diesen Artikel. Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Für eine professionelle Diagnose und Behandlung solltest Du immer Deine Ärztin, Deinen Arzt oder Deine Hebamme konsultieren.

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