Die Mutterbänder – Funktion und Schmerzen in der Schwangerschaft
Die Mutterbänder sorgen für Stabilität in Deinem Körper. Während der Schwangerschaft werden sie stärker beansprucht als sonst, was zu Schmerzen führen kann. Erfahre im Weiteren, wo die Mutterbänder liegen und wie Du erkennen kannst, ob es sich beim Ziehen in Deinem Bauch wirklich um Mutterbandschmerzen handelt.
Was sind die Mutterbänder?
Deine Gebärmutter (Uterus) befindet sich im kleinen Becken, wo auch der Enddarm, die Harnblase, die Eierstöcke, die Gebärmutter und die Vagina liegen. Der Beckenraum und alles darin wird durch unterschiedliche Bindegewebsstrukturen (Parametrium) und Bänder (Ligamenta) zusammengehalten.
Die Mutterbänder sind Teil dieser Vernetzung und sorgen dafür, dass die Gebärmutter in einer aufrechten Lage gehalten wird. Es gibt ein breites und ein rundes Mutterband. Das breite Mutterband (Ligamentum latum uteri) befestigt den Uterus am seitlichen Beckenrand, während das runde Mutterband (Ligamentum teres uteri) durch den Leistenkanal nach vorn bis hin zu den großen Schamlippen zieht.
Die Mutterbänder unterstützen den fast schon schwebenden Halt der Gebärmutter im kleinen Becken. Sie halten den Uterus in seiner Position und ermöglichen gleichzeitig eine gewisse Flexibilität. So kann die Gebärmutter zum Beispiel etwas Platz machen, wenn die benachbarte Blase oder der Darm sehr angefüllt sind.
Mutterbandschmerzen in der Schwangerschaft
Die Schwangerschaft verändert Deinen Körper. Das macht sich auch bei den Mutterbändern bemerkbar. Die runden vorderen Mutterbänder verlängern sich um das 3 bis 4-fache ihrer ursprünglichen Größe. Sie sind dann etwa so dick wie ein Bleistift. Außerdem verändern sie mit der Zeit ihre Verlaufsrichtung: Sie liegen mit fortschreitender Schwangerschaft steiler im kleinen Becken und die Dehnung, die auf die Mutterbänder wirkt, wird größer.
Schon in der Frühschwangerschaft (um die 8. SSW herum) beginnen sich die Mutterbänder zu vergrößern und können irgendwann sogar Schmerzen verursachen. Ein Ziehen der Bänder wird manchmal auch als frühes Anzeichen der Schwangerschaft gedeutet.
Diese Dehnung ist notwendig, damit die Gebärmutter, und mit ihr Dein Babybauch wachsen kann. Im Laufe der Wochen und Monate nimmt die Gebärmutter immer mehr an Gewicht zu. Gegen Ende der Schwangerschaft wiegt sie zwischen 1.000 und 1.500 Gramm. Auch das müssen die Mutterbänder mittragen.
Nach der Entbindung bilden sich in der Regel sowohl die runden als auch die hinteren flachen Mutterbänder wieder zurück. Ihre ursprüngliche Länge erreichen sie meist allerdings erst nach mehreren Monaten wieder.
Wie kann sich Mutterbandschmerz anfühlen?
Die Gebärmutter und damit auch die Mutterbänder dehnen sich in den Bauchraum aus. Bei den Mutterbandschmerzen handelt es sich also um normale Wachstums- bzw. Dehnungsschmerzen, die aber durchaus recht unangenehm werden können. Bei den meisten Frauen klingen sie gegen Ende des zweiten Trimesters (13. SSW bis 28. SSW) ihrer Schwangerschaft wieder ab.
Viele Schwangere klagen zwischen der 17. und 24. SSW über Schmerzen der Mutterbänder. Folgende Symptome könnten auftreten:
stechender, krampfartiger oder auch stumpfer Schmerz
Beschwerden an den Seiten des Unterbauches
Leistenschmerzen
Rückenschmerzen
Schmerzen ähnlich eines Muskelkaters
Ausstrahlen der Schmerzen Richtung Kreuzbein
Stechende Schmerzen in den Schamlippen
Die Beschwerden könnten bei körperlicher Anstrengung, Bewegung Deines Babys im Bauch oder auch bei einem Positionswechsel im Liegen etwas stärker werden.
Auch wenn Du ein Ziehen oder Stechen auf die Mutterbänder zurückführst, solltest Du das trotzdem immer mit Deinem Frauenarzt/Deiner Frauenärztin besprechen – besonders dann, wenn Du unter starken Schmerzen leidest. Denn nicht immer sind die Mutterbänder Schuld und ernsthafte Probleme wie vorzeitige Wehen, eine Blinddarmentzündung oder Nierensteine müssen ausgeschlossen werden.
Höre auf Deinen Körper und suche umgehend Deinen Arzt oder Deine Ärztin auf, wenn Du abseits der oben beschriebenen Schmerzen noch Folgendes feststellst:
Schwindel
Erbrechen
Fieber
Gebärmutterkontraktionen
Schmerzen beim Wasserlassen
Eine Schwangerschaft ist oft mit den ein oder anderen Beschwerden verbunden. Zerbrich Dir deswegen nicht allzu sehr den Kopf, sondern hole Dir lieber gleich ärztlichen Rat.
Gewichtszunahme Rechner in der Schwangerschaft
Bitte mache folgende Angaben:
Was kann man bei starken Schmerzen der Mutterbänder tun?
Mutterbandschmerzen vergehen in der Regel von ganz allein wieder. Bis dahin könntest Du die folgenden Dinge versuchen, um die Schmerzen etwas zu reduzieren:
Wenn Du viel sitzt, lagere immer mal wieder Deine Beine hoch und gönne Dir, wo und wann immer es möglich ist, genügend Pausen. Das kann die Bänder entlasten.
In der Schwangerschaft gilt: flache Schuhe statt Absätze. Das kann auch die Mutterbänder etwas entspannen.
Die Schwangerschaftsübung „Katzenbuckel“ kann bei Rückenschmerzen guttun. Begebe Dich dafür in den Vierfüßlerstand und drücke langsam Deinen Rücken nach oben durch. Entspanne dann wieder und wiederhole diese Übung, so oft es Dir guttut.
Wärme hilft vielen Frauen bei Schmerzen. Ein Heizkissen oder eine Wärmflasche kann zudem bei Bedarf die verkrampfte Rückenmuskulatur entspannen. Oder Du gönnst Dir eine Auszeit bei einem schönen, lauwarmen Wannenbad.
Eine Massage der Leistengegend mit etwas Fenchel- oder Lavendelöl könnte zur Linderung der Mutterbandschmerzen beitragen.
Wenn Deine Mutterbänder immer und immer wieder schmerzen, sendet Dein Körper eine eindeutige Botschaft aus: Mach eine Pause und lass es langsam angehen!
Fakten im Überblick
In der Frühschwangerschaft fangen die Mutterbänder an zu wachsen und manche Frauen spüren zu diesem Zeitpunkt schon ein leichtes Ziehen. Meistens treten Mutterbandschmerzen im zweiten Trimester der Schwangerschaft auf.
Die Mutterbänder sind eine wichtige Haltevorrichtung der Gebärmutter im Becken und könnten Dir während Deiner Schwangerschaft ab und an Probleme bereiten. Denk aber immer daran: Sie erfüllen eine wichtige Aufgabe und arbeiten hart. Daher solltest Du Dir und Deinem Körper immer wieder ausreichend Ruhe gönnen.
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