1. Trimester – Was passiert im ersten Schwangerschaftstrimester?

Die Entwicklung deines Babys im 1. Trimester

In jedem Monat deiner Schwangerschaft passiert in deinem Körper Unglaubliches. Die Schwangerschaft wird üblicherweise in drei Abschnitte – Trimester oder auch Trimenon – eingeteilt:

 

1. Trimester / 1. Trimenon2. Trimester / 2. Trimenon3. Trimester / 3. Trimenon
1. - 13. Schwangerschaftswoche14. - 27. Schwangerschaftswoche 28. - 40. Schwangerschaftswoche

 

Im 1. Trimester werden alle lebenswichtigen Organe angelegt und du wirst die ersten körperlichen Veränderungen spüren.

Dein Baby im 1. Monat deiner Schwangerschaft

Im 1. Monat deiner Schwangerschaft geschieht das Wunder: Die Eizelle wandert während deiner fruchtbaren Tage (ca. 12. - 16. Tag vor Beginn deiner nächsten Periodenblutung) in Richtung Gebärmutter und verschmilzt hier mit dem männlichen Samen. Sofort danach beginnen sich die Zellen zu teilen und ein neues Leben entsteht.

In der Samenzelle befindet sich entweder ein X- oder ein Y-Chromosom, während die Eizelle nur mit einem X-Chromosom ausgestattet ist. Wird die Eizelle von einem Spermium mit einem Y-Chromosom befruchtet, entsteht eine XY-Kombination und ein männlicher Embryo wächst heran. Trifft ein X-Chromosom auf ein weiteres X-Chromosom, entsteht dabei ein weiblicher Embryo.

Die befruchtete Eizelle nistet sich etwa um die 4. SSW herum in der Gebärmutterschleimhaut ein und die Zellen teilen sich weiter. Zur gleichen Zeit beginnt sich die Plazentazu formen und verwächst mit der Gebärmutterschleimhaut. Dieses Organ verbindet deinen Körperkreislauf mit dem deines Kindes.

Dein Baby im 2. Monat deiner Schwangerschaft

In der Mitte des 1. Trimesters finden die meisten Frauen mithilfe eines Schwangerschaftstests heraus, dass ein kleines Wunder in ihrem Bauch heranwächst. Dies wird wahrscheinlich auch der erste Ultraschall um die 8. SSW herum bestätigen.

Ab der 6. Schwangerschaftswoche formen sich wichtige Organe, wie die Nieren, die Leber, das Darmsystem und das Herz. Der Herzschlag ist sogar im Ultraschall sichtbar und circa doppelt so schnell wie dein eigener.

Im 2. Monat schreitet die Entwicklung rasant voran und dein:e kleine:r Bauchbewohner:in hat sich am Ende der ersten 8 Wochen vom Embryo zum Fötus entfaltet und es lässt sich bereits eine echte Körperform erkennen.

Dein Baby im 3. Monat deiner Schwangerschaft

Gegen Ende des 1. Trimenon strecken sich die Gliedmaßen. Der Torso deines Babys und sogar die Nägel beginnen jetzt zu wachsen.

Nach den ersten drei Schwangerschaftsmonaten sieht der Kopf schon aus wie bei einem kleinen Menschen und es ist alles dran: Stirn, Nase, Kinn, Lippen, Ober- und Unterkiefer, Gaumen. Nur die Ohren liegen noch sehr niedrig am Kopf und wandern erst im Laufe der nächsten Wochen an ihre richtige Position.

Gegen Ende der 12. SSW verschließen kleine Lider die Augen und bleiben bis zum Ende des 2. Trimesters verschlossen.

Du bist zwar erst seit einigen Wochen schwanger, aber dein Baby ist schon ein:e kleine:r Tänzer:in. Es bewegt sich kräftig in deinem Bauch und reagiert sogar auf Reize, die von außerhalb kommen, denn im Gehirn bilden sich minütlich Tausende von neuen Nervenbahnen. Allerdings wirst du in der Regel erst im 2. Trimester die ersten Kindsbewegungen spüren können.

Am Ende des 1. Trimesters ist die kritische Phase – nämlich der Aufbau sämtlicher Körperstrukturen – meist abgeschlossen. Für die kommenden Wochen und Monate bedeutet das für dich und deinen Winzling im Bauch: wachsen, wachsen, wachsen!

Wie groß ist dein Baby im 1. Trimester?

Du wirst staunen, wie schnell das Leben in dir in den ersten Schwangerschaftswochen wächst. Aus einem winzigen Zellhäufchen entwickelt sich innerhalb nur weniger Wochen ein echtes kleines Lebewesen.

 

 Gewicht GrößeVergleich 
Ende des 1. Monats< 1 Gramm ca. 1 mmMohnkorn
Ende des 2. Monatsca. 1 Grammca. 9 mm - 1,6 cmHimbeere
Ende des 3. Monatsca. 14 Grammca. 4,3 – 5,1 cmPassionsfrucht

 

Bei den drei großen Ultraschalluntersuchungen wird dein Baby vermessen. Da es gekrümmt und nicht ausgestreckt in deinem Bauch liegt, wird lediglich die Länge vom Scheitel bis zum Steiß (SSL) ermittelt.

Dein Körper im 1. Trimester

Der Körper stellt sich im 1. Trimester voll und ganz auf die neuen Umstände ein und es ist erstaunlich, wie sehr er sich bereits in den ersten Schwangerschaftswochen verändert. So benötigst du etwas mehr Blut als sonst, damit nun auch die Plazenta und die Gebärmutter besser durchblutet werden können.

Die Plazenta

Die Plazenta versorgt dein Baby während der Schwangerschaft mit den nötigen Nährstoffen und mit Sauerstoff. Überdies transportiert sie Abfallstoffe ab. Der Austausch der Nähr- und Abfallstoffe geschieht durch die sogenannte Plazentaschranke.

Diese Schranke lässt nur die wichtigen Stoffe durch und filtert die meisten Schadstoffe aus deinem Blut. Dennoch stellen Alkohol und Nikotin ein Risiko für dein Baby dar und du solltest unbedingt darauf verzichten.

Gegen Ende des ersten Trimesters ist deine Plazenta bereits faustgroß. In der 40. SSW hat sie einen Durchmesser von ungefähr 20 Zentimetern erreicht, ist ca. zwei Zentimeter dick und wiegt um die stattliche 500 Gramm.

Die Gebärmutter

Die Gebärmutter wird von den Mutterbändern gehalten. Diese beginnen sich zu dehnen, sobald die Gebärmutter in der Schwangerschaft zu wachsen beginnt. Besonders in der Frühschwangerschaft könntest du dies als ein leichtes Ziehen im Bauch wahrnehmen.

Die Dehnung ermöglicht es, dass deine Gebärmutter, und mit ihr dein Bauch wächst. Dieser dehnt sich von unten nach oben aus. Ab dem Ende des 1. Trimesters kann deine Hebamme oder dein Frauenarzt/deine Frauenärztin die Gebärmutter ertasten und somit den sogenannten Fundusstand ermitteln.

Bauch und Brust

Der Bauch wächst ab dem 4. Monat langsam und dehnt sich im Laufe deiner Schwangerschaft vom Schambein bis hinauf zum Bauchnabel aus. In der 36. SSW wird er ungefährden Rippenbogen erreichen.

Ab wann genau der Babybauch sichtbar wird, ist allerdings von Frau zu Frau unterschiedlich.Solltest du Zwillinge erwarten, könnte man bereits im 1. Trimester ein Bäuchlein erkennen. Auch rundet sich in der Regel in der zweiten Schwangerschaft der Bauch etwas früher als in der ersten.

Eher als beim Bauch macht sich deine Schwangerschaft vielleicht bei den Brüsten bemerkbar. Diese könnten bereits zu Beginn des 1. Trimenonschmerzempfindlicher sein und unangenehm spannen, da das Drüsengewebe wächst und sich die Brüste auf das Stillen vorbereiten.

Sollten sich deine Brustwarzen in den nächsten Wochen dunkler färben oder sich kleine weiße Erhebungen bilden, ist dies völlig normal. Bei Letzteren handelt es sich um die sogenannten Montgomery-Drüsen (Tuberkel), die eine ölige Substanz absondern, welche die Brustwarzen während der Stillzeit weich und geschmeidig hält.

Übelkeit und Heißhunger? Typisch schwanger!

Die für die Schwangerschaft so typische Morgenübelkeit tritt meistzwischen der 6. und 12. SSW auf. Dafür werden die Hormone – genauer das Schwangerschaftshormon hCG – verantwortlich gemacht.

Schwangerschaftsübelkeit ist meist nur ein vorübergehendes Phänomen und lässt in der Regel gegen Ende des 1. Trimesters nach. In der Zwischenzeit könnten folgende Dinge das Unwohlsein etwas abschwächen:

  • nach dem Aufwachen eine Kleinigkeit essen

  • kohlensäurehaltige Getränke meiden

  • häufiger kleine Portionen statt drei große Mahlzeiten pro Tag

  • Akupunktur

  • Ingwerbonbons oder ein wenig frischer Ingwer

  • Haselnüsse oder auch Mandeln

Es kann vorkommen, dass sich das Unwohlsein durch den ganzen Tag zieht. Es wird oft durch bestimmte Gerüche oder Speisen ausgelöst, da schwangere Frauen Geschmäcker und Düfte viel intensiver wahrnehmen.

Auch Gelüste auf saure Gurken oder Schokolade sind normal und dürfen in Maßen auch nachgegeben werden. Allerdings gehört das Motto „Essen für Zwei“ eher der Vergangenheit an. Die Aufnahme von zusätzlichen 300 kcal pro Tag gilt in der Regel als vollkommen ausreichend.

Durchschnittlich beträgt die Gewichtszunahme bis zum Ende der Schwangerschaft ca. bis zu 16kg.

Die Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft

Während deiner Schwangerschaft stehen regelmäßige Check-ups bei deinem Frauenarzt / deiner Frauenärztin an. Die Kosten dafür übernimmt in der Regel die Krankenkasse.

Was passiert bei den Vorsorgeuntersuchungen?

Sobald du festgestellt hast, dass du schwanger bist, solltest du einen Termin mit deiner Frauenarztpraxis vereinbaren. Bei der ersten Untersuchung, die in der Regel zwischen der 6. und 10. SSW stattfindet, wird dein Arzt / deine Ärztin dir wahrscheinlich Blut abnehmen, um Folgendes zu bestimmen bzw. zu testen:

  • Blutgruppe (inkl. des Rhesusfaktors)

  • Blutgruppenunverträglichkeit zwischen dir und dem Embryo (Antikörper-Suchtest)

  • Immunität gegen Röteln (solltest du keinen entsprechenden Nachweis im Impfpass haben)

  • HIV-Test

  • Toxoplasmose-Test (freiwillig, die Kosten müssen selbst getragen werden)

In all den Monaten deiner Schwangerschaft wirst du regelmäßig untersucht. Dazu gehört jedes Mal das Folgende:

  • Blutdruck

  • Körpergewicht

  • Urin

  • Stand der Gebärmutter und Lage des Embryos (durch Abtasten oder Ultraschall)

  • Herztöne des Kindes

Alle Untersuchungen, Ergebnisse und der geschätzte Entbindungstermin (ET) werden in deinen Mutterpass eingetragen. Diesen solltest du ab jetzt immer mit dir führen.

Findet im 1. Trimester ein Ultraschall statt?

Während du schwanger bist, wird es insgesamt drei große Ultraschalluntersuchungen geben:

 

Basis-Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft
1. Basis-Ultraschallzwischen der 9. und 12. SSW
2. Basis-Ultraschallzwischen der 19. und 22. SSW
3. Basis-Ultraschallzwischen der 29. und 32. SSW

 

Es kann allerdings sein, dass dein Frauenarzt / deine Frauenärztin bereits während deinem ersten Besuch einen Ultraschall macht, um deine Schwangerschaft noch einmal zu bestätigen.

Auch gibt es die Möglichkeit der Pränataldiagnostik – eine besondere Form der Kontrolle, bei der dein Baby auf mögliche Defekte und Störungen hin untersucht wird. In diesem Rahmen wird abermals ein Ultraschall gemacht.

Was versteht man unter einer Risikoschwangerschaft?

Sollte dein Gynäkologe / deine Gynäkologin bei der Vorsorgeuntersuchung in den ersten Wochen von einer Risikoschwangerschaft sprechen, solltest du dich davon nicht verunsichern lassen. Als Risiko wird bereits die Tatsache eingestuft, dass eine schwangere Frau 35 Jahre und älter ist.

Gab es bei einer vorherigen Schwangerschaft Probleme, sind Vorerkrankungen bekannt, leidet die Frau unter starkem Übergewicht oder erwartet Mehrlinge, gilt die Schwangerschaft automatisch als Risikoschwangerschaft. In diesen Fällen werden zusätzliche Untersuchungstermine vereinbart.

Folglich bedeutet das also nicht unbedingt, dass es dem Kind in deinem Bauch schlecht geht oder deine Schwangerschaft gefährdet ist.

Mögliche Symptome im 1. Trimester

Das 1. Trimester ist die Zeit der Umstellung und dir könnten einige der typischen Symptome und Schwangerschaftsbeschwerden begegnen:

  • Atemlosigkeit. Obwohl du im 1. Trimester noch kaum zusätzliches Gewicht mit dir herumträgst, könntest du jetzt schon ordentlich außer Puste geraten. Dein Körper produziert zusätzliches Blut und dein Herz muss daher härter als sonst arbeiten.

  • Blähungen. Das Hormon Progesteron ist daran schuld, dass sich vermehrt Gase ansammeln können und du dann unter Blähungen und Bauchschmerzen leidest. Langsam zu essen und bewusst zu kauen wirken vorbeugend. Fenchel-, Pfefferminz-, Kümmel- oder Anistee können Beschwerden lindern.

  • Durchfall. Zu den seltener auftretenden Beschwerden zählt Durchfall. Dieser hat wahrscheinlich nur indirekt mit der Schwangerschaft zu tun. Oftmals wird er durch eine Ernährungsumstellung oder den übermäßigen Genuss von bestimmten Nahrungsmitteln ausgelöst. Du solltest allerdings deinen Arzt/deine Ärztin aufsuchen, wenn der Durchfall länger anhält oder Fieber und Schmerzen hinzukommen.

  • Gefühlschaos. Schwanger zu sein ist ein Ausnahmezustand – wenngleich auch ein schöner. Es ist nicht verwunderlich, wenn gerade im 1. Trimester deine Gefühle Achterbahn fahren und du unter Stimmungsschwankungen leidest. Mal bist du vielleicht euphorisch, mal ängstlich oder du reagierst ungewohnt emotional. Alle diese Gefühle sind absolut normal.

  • Haare. Vielleicht hast du schon festgestellt, dass dein Haar glänzender und fülliger wirkt. Durch den angeregten Stoffwechsel wachsen deine Fingernägel und Haare nun schneller.

  • Harndrang. Progesteron fördert die Lockerung der Gebärmuttermuskulatur, sodass sich diese ausdehnt und Platz für dein Baby machen kann. Auch die Muskulatur der Blase ist davon betroffen und es kann daher bereits im 1. Trimester zu häufigerem Harndrang kommen.

  • Hautfarbe. Es ist möglich, dass sich dein Brustwarzenhof verdunkelt, deine Brustvenen deutlicher hervortreten oder du plötzlich eine Linie zwischen Bauchnabel und Schambein (Linea nigra) entdeckst. Auch Muttermale und Sommersprossen können in sich in der Schwangerschaft verdunkeln.

  • Heller Ausfluss. In den ersten Wochen einer Schwangerschaft ist ein geruchsloser Ausfluss als ein ganz gewöhnliches Symptom zu werten. Die Farbe schwankt dabei zwischen klar bis milchig. Kommen allerdings Beschwerden wie Juckreiz, Brennen oder eine ungewöhnliche Verfärbung (z. B. brauner oder gelblicher Ausfluss) hinzu, solltest du nicht zögern, deinen Gynäkologen / deine Gynäkologin aufzusuchen.

  • Morgenübelkeit. Die für Schwangere so typische Morgenübelkeit kann bereits zu Beginn des 1. Trimesters auftreten und die nächsten Wochen anhalten. Der Grad der Übelkeit ist von Frau zu Frau unterschiedlich und muss nicht immer nur morgens auftreten.

  • Müdigkeit. Schwangere Frauen werden öfter von Müdigkeit und plötzlicher Erschöpfung heimgesucht. Schuld daran sind abermals die Hormone, dein angeregter Stoffwechsel, die erhöhte Blutproduktion, evtl. niedriger Blutdruck und nicht zuletzt das emotionale Auf und Ab. Du solltest allerdings beachten, dass auch Eisenmangel während der Schwangerschaft ein Grund für den Erschöpfungszustand sein kann.

  • Schmierblutungen. In der Frühschwangerschaft nistet sich die Eizelle in die Gebärmutterwand ein. Dabei könnten kleine Blutgefäße verletzt werden, was leichte Schmierblutungen (Einnistungsblutungen) zur Folge haben könnte. Falls diese Blutungen stärker werden, kontaktiere unverzüglich deinen Frauenarzt / deine Frauenärztin.

  • Schwindel. Kreislaufprobleme sind typisch für das 1. Trimester. Leichter Sport oder Wechselduschen kurbeln deine Durchblutung an.

  • Spannende Brüste. Die Hormonumstellung bewirkt, dass die Milchdrüsen wachsen und sich deine Brüste auf die Produktion von Muttermilch vorbereiten. Dein Busen könnte daher größer und voller wirken als sonst und sogar spannen.

  • Unterleibsschmerzen. Im 1. Trimester verspüren viele Frauen ein leichtes Ziehen im Unterleib oder Schmerzen im unteren Rückenbereich. Bedingt durch die Schwangerschaftshormone lockern sich die Muskeln und Bänder, was zu diesen Beschwerden führen kann. Dies ist normalerweise kein Grund zur Beunruhigung. Solltest du aber unsicher sein oder die Schmerzen zunehmen, suche bitte deinen Arzt / deine Ärztin auf.

  • Veränderter Geschmacks- und Geruchssinn. Viele schwangere Frauen berichten davon, dass die Lieblingsspeise plötzlich Übelkeit auslöst und bestimmte Gerüche als unangenehm empfunden werden. Was genau der Grund dafür ist, ist bisher noch unklar.

  • Vermehrter Speichelfluss. Im 1. Trimester kann es zu vermehrtem Speichelfluss kommen. Nicht selten tritt dieses Phänomen im Zusammenhang mit der in der Schwangerschaft typischen Übelkeit auf.

  • Verstopfung. In der Schwangerschaft verlangsamt sich die Darmbewegung, was Verstopfung zur Folge haben könnte. Auch die zusätzliche Einnahme von Präparaten gegen Eisenmangel kann dies begünstigen. Beuge mit ballaststoffreicher Kost, viel Bewegung, genügend Flüssigkeit und Dörrobst vor.

  • Zahnfleischbluten. Die Kombination aus aufgelockertem Gewebe rund um die Zähne und erhöhtem Blutvolumen in der Schwangerschaft kann für empfindliches und blutendes Zahnfleisch sorgen. Du solltest daher bereits in den ersten Wochen einen Termin beim Zahnarzt vereinbaren und vor allem beachten, dass du regelmäßig und gründlich deine Zähne pflegst.

Die Liste der möglichen Symptome ist lang. Das heißt jedoch nicht, dass du davon betroffen sein musst. Falls du im 1. Trimester kaum Symptome spürst und keinerlei Schwangerschaftsbeschwerden hast, gehörst du vielleicht einfach zu den Glücklichen, die von Anfang an ganz beschwerdefrei die Schwangerschaft genießen können.

1. Trimester: Was sollte man in der Frühschwangerschaft beachten?

Eine Schwangerschaft ist keine Krankheit und du musst dein Leben dafür nicht pausieren. Dennoch gibt es besonders in der Frühschwangerschaft ein paar Dinge zu beachten:

  • Abbruch einer Schwangerschaft. Manchmal muss eine Schwangerschaft abgebrochen werden, weil es die Umstände nicht anders zulassen. Ein Abbruch muss spätesten bis zum Ende des 1. Trimesters durchgeführt werden. Es gibt viele Beratungsstellen, die man in solch einem Fall neben dem Gespräch mit dem Gynäkologen/der Gynäkologin und der Familie und Freunden kontaktieren sollte. Dort erhält man professionelle Unterstützung.

  • Ernähre dich gesund. Falls du es nicht ohnehin schon tust, ist die Frühschwangerschaft der richtige Zeitpunkt, um auf eine gesunde Ernährung zu achten. Informiere dich auch darüber, was du während deiner Schwangerschaft nicht essen solltest.

  • Informiere ggf. deine:n Arbeitgeber:in: Hast du an deinem Arbeitsplatz mit gefährlichen Substanzen zu tun oder arbeitest du unter vollem Körpereinsatz? Dann solltest du bereits zu Beginn des 1. Trimesters das Gespräch mit deinem/deiner Arbeitgeber:in suchen. Er oder sie ist dazu verpflichtet, dir alternative Aufgaben zu übertragen.

  • Nicht schwer heben. Leiste nun keine körperlich anstrenge Arbeit mehr. Du solltest nicht schwer heben und tragen. Für Schwangere wird eine Höchstgrenze von 5 Kilogramm empfohlen.

  • Nimm Folsäure ein. Zusätzlich zu einer ausgewogenen Ernährung empfiehlt es sich,

    Folsäure (täglich 400 μg) einzunehmen. Folsäure senkt das Risiko, dass dein Baby einen

    offenen Rücken entwickelt. Entsprechende Präparate findest du in der Apotheke oder im Drogeriemarkt.

  • Schütz dich vor der Sonne. Schütze dein Gesicht vor zu viel Sonneneinstrahlung. Die Haut ist jetzt viel empfindlicher und Pigmentveränderung sieht man nach direkter Sonneneinstrahlung deutlicher. Auf Solariumsbesuche solltest du während deiner Schwangerschaft verzichten.

  • Sprich über deine Gefühle. Die Frühschwangerschaft ist geprägt von Veränderungen. Jede schwangere Frau kennt sicherlich Unsicherheit und eventuell auch Ängste. Sprich mit deinem Partner/deiner Partnerin und Freunden darüber – am besten auch mit anderen Eltern. Viele Ängste werden dir sicher genommen werden können und du wirst staunen, wie viel Hilfe dir angeboten wird.

  • Treibe leichten Sport. Bringe im 1. Trimester deinen Kreislauf mit leichtem Sport in Schwung. Auf Sportarten mit einem hohen Verletzungsrisiko (Klettern, Reitern, Skifahren etc.) oder auch Mannschafts- und Kampfsportarten (wie Fußball oder Judo) solltest du verzichten. Im Internet lassen sich viele Fitness-Videos für Schwangere finden. Erkundige dich darüber hinaus über Kurse in deiner Umgebung, die Schwangerschaftsgymnastik und Schwangerschaftsyoga anbieten.

  • Trinke ausreichend. Du solltest in deiner Schwangerschaft ausreichend Flüssigkeit zu dir nehmen. Empfohlen sind zwei bis drei Liter. Halte zu Hause und an deinem Arbeitsplatz genügend Mineralwasser, ungesüßte Früchtetees oder verdünnte Fruchtsäfte bereit.

  • Vermeide Stress. Versuche dich zu entspannen, Stress zu vermeiden und gehe möglichst oft an die frische Luft. Das gilt nicht nur für das 1. Trimester, sondern auch für all die Wochen und Monate, die bis zur Geburt noch vor dir liegen.

  • Verzichte auf Alkohol und Nikotin. Sobald du weißt, dass du schwanger bist, solltest du das Rauchen und Trinken von Alkohol einstellen. Auch Passivrauchen erhöht das Risiko für Komplikationen. Solltest du ganz am Anfang unwissend deiner Schwangerschaft ein wenig Alkohol getrunken haben und ab sofort gesund leben, musst du dir aber in der Regel keine Sorgen machen.

  • Vorsicht, Toxoplasmose. Lebt eine Katze in deinem Haushalt, solltest du beachten, dass du nicht mit dem Katzenkot in Berührung kommst. Lass das Katzenklo am besten von jemand anderem säubern. Toxoplasmose, eine Infektion, die durch rohes Fleisch und Katzenkot übertragen wird, kann nämlich gefährlich für dein Baby werden.

Mach dich bereits zu Beginn deiner Frühschwangerschaft auf die Suche nach einer Hebamme. Sie begleitet dich und deine:n Partner:in durch die nächsten Monate und die Zeit des Wochenbetts und ist ein:e vertrauensvolle:r Ansprechpartner:in. Jede schwangere Frau hat einen Anspruch auf Hebammenhilfe. Die Kosten dafür werden in der Regel von deiner Krankenkasse übernommen.

Fragen an deinen Arzt / deine Ärztin

  • Falls du auf die Einnahme von Medikamenten angewiesen bist, besprich mit deinem Arzt / deiner Ärztin bereits in der Frühschwangerschaft, was zu beachten ist. Einige Präparate dürfen in der Schwangerschaft nicht mehr eingenommen werden.

  • Sollte der Arbeitsplatz eine Gefahr für dein ungeborenes Kind darstellen, kann man sich, wenn nötig für den / die Arbeitgeber:in eine ärztliche Bescheinigung ausstellen lassen, die die Schwangerschaft offiziell bestätigt.

  • Suche bei starken Blutungen oder Schmerzen sofort deinen Gynäkologen / deine Gynäkologin auf.

  • Sprich bei deinem nächsten Arztbesuch ganz offen über deine Schwangerschaftsbeschwerden oder auch Ängste und Sorgen.

  • Auch bei einer eventuellen Nikotinentwöhnung im 1. Trimester kann dir dein Arzt / deine Ärztin unter die Arme greifen.

  • Möglicherweise hattest du bereits eine Toxoplasmose-Infektion, ohne dies zu bemerken. Falls dem so ist, bist du immun. Dies kannst du mithilfe eines Bluttests herausfinden.

  • Planst du in den ersten 3. Monaten einen Langstreckenflug? Informiere dich darüber, was du beim Fliegen beachten solltest.

  • Solltest du eine bestimmte Sportart ausüben, die du auch schwanger weiterbetreiben möchtest, frag sicherheitshalber bei deinem Arzt/deiner Ärztin nach, ob das dein momentaner Zustand erlaubt.

  • Besprich mit deinem Gynäkologen/deiner Gynäkologin ganz offen deine Fragen rund um das Thema Sexualität in der Schwangerschaft.

Schwangerschafts-Tools

Deine Checkliste für das 1. Trimester

  • Vereinbare nach dem positiven Schwangerschaftstest einen Termin in deiner Frauenarztpraxis.

  • Achte auf eine gesunde Ernährung.

  • Stelle ggf. das Rauchen ein und verzichte auf Alkohol.

  • Informiere dich im 1. Trimester über die Möglichkeiten der Pränataldiagnostik.

  • Lass dich zum Thema Folsäure beraten.

  • Überlege dir, wie du deinem Partner / deiner Partnerin die Schwangerschaft verkündest.

  • Lass es ruhig angehen und vermeide Stress.

  • Trinke viel Wasser, ernähre dich gesund und treibe leichten Sport.

  • Sollten deine Brüste unangenehm spannen, besorge dir einen Sport- oder Schwangerschafts-BH.

  • Achte darauf, dass Fleisch gut durchgebraten ist und vermeide den Kontakt mit Katzenkot.

  • Vereinbare einen Zahnarzttermin, denn Zahnhygiene ist jetzt besonders wichtig.

  • Suche dir eine Hebamme.

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FAKTEN IM ÜBERBLICK

Das 1. Trimester (auch 1. Trimenon genannt) endet nach der 13. Schwangerschaftswoche.

Zur Entstehung dieses Artikels:
Alle Inhalte aus in diesem Artikel basieren auf vertrauenswürdigen, fachspezifischen und öffentlichen Quellen. Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Konsultiere für eine professionelle Diagnose und Behandlung immer deinen Arzt bzw. deine Ärztin.

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