Magnesium in der Schwangerschaft
Besonders während der Schwangerschaft ist es ratsam, auf eine ausgewogene und vitaminreiche Ernährung zu achten. Kalzium, Kalium, Natrium und Magnesium gehören zu den wichtigsten Mineralstoffen im Körper. Hier erfährst du warum Magnesium ein wichtiger Mineralstoff für den Körper ist und wie du deinen Magnesium-Haushalt während deiner Schwangerschaft im Gleichgewicht halten kannst.
Die Funktion von Magnesium im Körper
Magnesium ist ein chemisches Element und ein wichtiger Mineralstoff. Dieses Element spielt bei fast allen Organismen eine wesentliche Rolle. Der Körper eines Erwachsenen enthält ungefähr 20 Gramm Magnesium. Im Blut lässt sich allerdings nur sehr wenig davon nachweisen. Vielmehr befindet sich Magnesium in den Knochen, Zähnen und im Bindegewebe.
Der Mineralstoff erfüllt zahlreiche Aufgaben in unserem Körper und ist an vielen Prozessen beteiligt:
Energiestoffwechsel
Herz-Kreislaufsystem
Hormonhaushalt
Knochenaufbau
Nervensystem
ph-Regulation
Zuckerstoffwechsel
Muskelfunktion
Im Wesentlichen ist Magnesium für die Stabilisierung des Ruhepotentials von Nervenzellen und die Muskelentspannung verantwortlich. Wird der Körper mit zu wenig Magnesium versorgt, kann es zu Mangelerscheinungen kommen.
Magnesiummangel in der Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft und Stillzeit hast du einen erhöhten Nährstoffbedarf. Dein Kind wird durch die Plazenta ausschließlich mit den Nährstoffen versorgt, die du zu dir nimmst. Daher ist es auch ratsam, in der Schwangerschaft auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten.
Wie kommt es in der Schwangerschaft zum Magnesiummangel?
In der Regel ist eine Magnesium-Zufuhr von ungefähr 300 Milligramm für eine erwachsene Frau ausreichend. In der Stillzeit und der Schwangerschaft könnte es unter Umständen zu einem Mangel an Magnesium kommen, da der Bedarf auf 310 – 390 Milligramm steigt. Besonders in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft entwickeln manche Frauen einen Magnesiummangel.
Der höhere Bedarf erklärt sich durch die folgenden Umstände:
Gewebebildung des Fötus: Damit sich das Gewebe deines Kindes bilden kann, benötigt es Magnesium, welches dein Körper neben deinem eigenen Bedarf zusätzlich bereitstellen muss.
Reserven: Dein Kind und du sollten Magnesium-Reserven bilden. Diese werden bis zum 7. Schwangerschaftsmonat angelegt.
Magnesium-Verlust: Solltest du dich in der Zeit der Frühschwangerschaft häufiger übergeben müssen, kommt es dabei u. a. auch zu Magnesium-Verlust, der wieder ausgeglichen werden muss.
Die Symptome und Folgen von Magnesiummangel
Magnesiummangel kann sich unterschiedlich äußern:
Konzentrations- und Gedächtnisstörungen
Müdigkeit
Schlaflosigkeit
Überempfindlichkeit
Depression
Übelkeit
Muskelzittern und Muskelkrämpfe
schwangerschaftsbedingter Bluthochdruck (Präeklampsie)
frühzeitige Wehentätigkeit
Verspürst du tatsächlich außerplanmäßige Wehen, dann solltest du auf keinen Fall Magnesium einnehmen, sondern umgehend deine Ärztin / deinen Arzt kontaktieren. Wehen vor dem errechneten Geburtstermin können ganz unterschiedliche Gründe haben und sollten ernst genommen werden.
Solltest du diese Symptome bei dir feststellen, zögere nicht zu lange damit, deine Frauenärztin / deinen Frauenarzt zu kontaktieren. Dieser kann dich dabei beraten, wie du dem Magnesiummangel beheben kannst.
Mit Magnesium gegen Schwangerschaftsbeschwerden
Die Gabe von Magnesium könnte dabei unterstützen, folgenden Schwangerschaftsbeschwerden zu lindern. Suche aber im Zweifel immer auch deine Ärztin / deinen Arzt auf.
Übelkeit: Viele schwangere Frauen leiden gerade im ersten Trimester unter morgendlicher Übelkeit. In diesem Fall könnte u. a. die Einnahme von Magnesium für eine gewisse Linderung sorgen.
Wadenkrämpfe: Diese Muskelkrämpfe treten plötzlich und unkontrolliert auf und können ganz unterschiedliche Ursachen haben. Eine magnesiumreiche Ernährung könnte dabei helfen, Wadenkrämpfe zu minimieren.
Verstopfung: Einige Frauen leiden während der Schwangerschaft an Verstopfung. Die Einnahme von Magnesium könnte hier Abhilfe schaffen. Der Nährstoff zieht Wasser in den Darm und macht somit den Stuhl weicher. Bitte achte auf die richtige Dosierung, sodass es nicht zu Durchfall kommt und der Körper dadurch zu viel Flüssigkeit verliert. Frage im Zweifel deiner Ärztin/ deinem Arzt nach, welches die geeignete Menge für dich ist.
Migräne: Auch bei starken Kopfschmerzen hat sich die Gabe von Magnesium als hilfreich erwiesen.
Magnesium sollte jedoch nicht willkürlich eingenommen werden: Lass dich immer von deiner Gynäkologin / deinem Gynäkologen beraten.
Wie du in der Schwangerschaft Magnesiummangel vorbeugen kannst
Da dein Körper in der Schwangerschaft mehr Magnesium benötigt, solltest du gerade jetzt deinen Magnesium-Haushalt im Auge behalten und vielleicht öfters mal zu Lebensmitteln greifen, die viel von diesem wichtigen Nährstoff beinhalten.
Magnesium in Lebensmitteln
Das lebenswichtige Mineral Magnesium kann unser Körper nicht selbst herstellen und muss daher durch die Nahrung aufgenommen werden.
Die folgenden Lebensmittel sind reich an Magnesium:
Nahrungsmittel | Menge | mg Magnesium |
---|---|---|
Sojabohnen | 100 g | 220 |
Reis | 100 g | 160 |
Haferflocken | 100 g | 139 |
Linsen | 100 g | 129 |
Weizenvollkornbrot | 100 g | 90 |
Spinat | 100 g | 59 |
Bananen | 100 g | 36 |
Edamer | 100 g | 36 |
Walnüsse, Erdnüsse, Mandeln, Haselnüsse | 50 g | 65 – 90 |
Weizenkleie | 25 g | 145 – 150 |
Sonnenblumenkerne | 25 g | 105 |
Viele Lebensmittel enthalten Magnesium. Mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung kann man in der Regel seinen Tagesbedarf abdecken.
Rezept: Chili sin carne mit Naturreis
Gerichte wie zum Beispiel Chili sin Carne mit Naturreis enthalten Magnesium und sind zudem besonders lecker. Dieses vegetarische Chili schmeckt auch noch am nächsten Tag. Koche also ruhig etwas mehr davon:
Das benötigst du dafür:
120 g Sojagranulat
400 ml Gemüsebrühe
1 Zwiebel
400 g Paprika
320 g Kidneybohnen
200 g Mais
2 EL Rapsöl
1 kg geschälte Tomaten
Gewürze: Salz, Pfeffer, Paprikapulver, Cayennepfeffer, Kreuzkümmel, Oregano
150 g Naturreis
Die Zubereitung:
Koche das Sojagranulat in der Gemüsebrühe auf und lasse es quellen.
Schneide die Zwiebel und die Paprika in kleine Würfel und brate beides mit ausreichend Öl zusammen mit dem Soja in einer Pfanne an.
Gib die Tomaten, die Kidneybohnen und den Mais hinzu.
Schmecke alles mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver, Kreuzkümmel und Oregano ab und lass das Chili eine Zeit lang köcheln.
Bereite den Naturreis wie auf der Packungsbeilage empfohlen zu und serviere ihn zusammen mit dem Chili.
Magnesiumpräparate
Einige schwangere Frauen bevorzugen die Einnahme von Magnesium über Supplemente – also als Tabletten oder in flüssiger Form, die Magnesiumoxid, Magnesiumcarbonat oder Magnesiumcitrat enthalten.
Dabei solltest du, wenn möglich, darauf achten, dass die Hauptwirkstoffe im Vordergrund stehen. Daher sind Kapseln oder Tabletten besser geeignet als zum Beispiel Brausetabletten, da diese mehr Hilfsstoffe enthalten, um das Präparat haltbar zu machen oder ihm einen angenehmen Geschmack zu verleihen.
Solltest du dich während deiner Schwangerschaft dazu entscheiden, eines der zahlreichen Magnesiumpräparate einzunehmen, ist es ratsam, auf der Verpackung nachzusehen, ob das Präparat als orthomolekular ausgewiesen ist. Dies umschreibt gewisse Qualitätsmerkmale, wie beispielsweise den Verzicht auf Konservierungs- oder Farbstoffe.
Fakten im Überblick
Während der Schwangerschaft braucht der Körper mehr Magnesium als sonst, da er das ungeborene Kind mit Nährstoffen versorgt. Falls nicht genügend Magnesium über die Nahrung aufgenommen wird, könnte es zu einem Magnesiummangel kommen.
Magnesium ist ein wichtiger Bestandteil unserer Nahrung und besonders in der Schwangerschaft sollte man darauf achten, genügend Magnesium über das Essen aufzunehmen.
Zur Entstehung dieses Artikels: Alle Inhalte aus in diesem Artikel basieren auf vertrauenswürdigen fachspezifischen und öffentlichen Quellen. Eine ausführliche Liste aller verwendeten Quellen findest du im Anschluss an diesen Artikel. Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Konsultiere für eine professionelle Diagnose und Behandlung immer deine Ärztin / deinen Arzt.
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