Einschlafhilfen & Tipps: Was hilft Babys wirklich beim Einschlafen?

Wahrscheinlich kennst du es: Dein Baby ist müde, will aber trotz all deiner Bemühungen scheinbar nicht schlafen und schreit herzzerreißend. Es dauert eine Weile, bis sich bei Neugeborenen ein fester Tag-Nacht-Rhythmus etabliert hat. Und auch du musst die Bedürfnisse deines Babys erst einmal kennenlernen und herausfinden, wie du deinen Liebling am besten zum Schlafen bringen kannst.

Das Schlafverhalten von Babys

Schlaf ist nicht nur für uns Erwachsene wichtig, sondern auch für die Kleinen. Während Babys schlafen, schüttet ihr Körper mehr Wachstumshormone aus als in der aktiven Phase. Daher dient Schlaf dem kleinen Organismus zum einen zur Erholung und ist zum anderen auch für ein gesundes Wachstum und die Entwicklung von großer Bedeutung.

Der Tag-Nacht-Rhythmus

Um das Schlafverhalten deines Babys besser zu verstehen, ist es wichtig, sich vor Augen zu führen, dass Neugeborene noch keinen festen Schlafrhythmus haben. Sie schlafen, wann immer ihnen danach ist und wachen auf, wenn sie Hunger haben. Sie haben ein großes Schlafbedürfnis. Innerhalb von 24 Stunden schläft ein Neugeborenes bis zu 17 Stunden.

Die Allerkleinsten schlafen in der Regel nicht lange an einem Stück. Sie könnten bereits nach 30 Minuten wieder aufwachen oder auch einmal vier Stunden lang schlummern. Danach brauchen sie Nahrung und wollen gestilltoder mit der Flasche gefüttert werden.

Das ist normal und sogar überlebenswichtig: Neugeborene können nur kleine Mengen an Nahrung aufnehmen und benötigen daher öfter Nachschub. Erst einige Monate später reguliert sich das Schlafverhalten und Babys finden in einen echten Tag-Nacht-Rhythmus.

Wann schlafen Babys besser?

Wie Babys in den Schlaf findet, ist ganz individuell. Das eine kann ganz ohne Einschlafhilfen friedlich einschlummern und für andere ist es schwieriger. Manch ein Säugling quengelt jeden Abend und kann scheinbar einfach nicht einschlafen. Dann sind die Eltern gefragt, die – mit so einigen Einschlaftipps ausgestattet – versuchen ihren Säugling zum Schlafen zu bringen.

Auch viele Kleinkinder benötigen noch bis ins zweite oder oft dritte Lebensjahr hinein Unterstützung, um besser einschlafen zu können. Ab wann es ganz ohne Einschlafhilfen funktioniert, ist von Kind zu Kind unterschiedlich.

Einschlaftipp 1: Die Signale richtig deuten

Es gibt Babys, die abends gern noch länger wach sind. Sollte dein Kind vor der Schlafenszeit nur schwer zu beruhigen sein, könnte es daran liegen, dass es eine kleine Nachteule ist. Doch früher oder später wird auch ein Nachtschwärmer schlafen wollen.

Um nicht ein völlig übermüdetes Baby ins Bett zu bringen, solltest du auf bestimmte Signale achten, die dir verraten, dass dein Liebling müde ist:

  • Wegdrehen des Kopfes vom Geschehen

  • Schutz suchen an deinem Körper

  • eindeutiges Gähnen

  • Augenreiben

  • Zupfen am Ohr oder an den Haaren

  • plötzliches Quengeln ohne ersichtlichen Grund

Besonders für frisch gebackene Eltern ist es gar nicht so einfach, ihr Kind zum richtigen Zeitpunkt ins Bett zu bringen. Schritt für Schritt wird es jedoch einfacher werden, die Signale richtig zu deuten.

Einschlaftipp 2: Geborgenheit durch Nähe

Manche Babys schlafen schnell und völlig selbstständig ein. Andere benötigen eine Einschlafhilfe wie eine Spieluhr oder ein Nachtlicht. Den meisten Babys reicht dies jedoch nicht aus: Sie suchen die Nähe der Eltern.

Geborgenheit ist seit je her die beste Einschlafhilfe. Körperliche Nähe war für Babys überlebenswichtig, denn Eltern konnten so ihren Nachwuchs am besten vor Gefahren schützen. Nähe bedeutet also Sicherheit und das gilt bis heute.

Deinem Baby sollte beim Einschlafen bewusst sein, dass du stets zur Stelle bist, wann immer es dich braucht. Mit diesem sicheren Gefühl fällt es ihm leichter einzuschlafen.

Sicherheit könntest du vermitteln, indem du:

den kleinen Bauch sanft streichelst und deinem Kind beruhigende Worte zuflüsterst.

Ferner fühlt sich das Einschlafen für dein Kind wie eine kleine Trennung von dir an. Deinem Liebling hilft es daher, wenn du ihm für diesen Abschied in die Nacht ausreichend Zeit gibst. Und was gibt es auch Schöneres, als die gemeinsame Kuschelzeit vor dem Schlafenausgiebig zu genießen!

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*Gib die Ergebnisse der letzten Messung deines Babys ein. **Quelle: Weltgesundheitsorganisation (WHO)

Einschlaftipp 3: ein geregelter Tagesablauf

Babys orientieren sich an ihren Eltern. Allmählich gewöhnen sie sich an gewisse Routinen und die täglichen Abläufe. Durcheinen geregelten Tagesablauf kannst du dein Baby dabei unterstützen, seinen Rhythmus zu finden.

Feste Zeiten fürs Essen und Spielen und Routinen bei der täglichen Pflege und beim Zu-Bett-Bringen helfen deinem Kind dabei, sich innerhalb des Tages zurechtzufinden. Dein Liebling wird lernen, dass alles seine Zeit hat und die jeweiligen Bedürfnisse wie Müdigkeit, Hunger und körperliche Nähe regelmäßig befriedigt werden.

Einigen Kindern fällt es leichter, einen Rhythmus und damit auch feste Schlafzeiten zu entwickeln als anderen. Es besteht daher kein Grund zum Grübeln, wenn dein Baby nicht schon in den ersten paar Monaten Punkt acht Uhr müde wird und schlafen will.

Ratsam ist es allerdings immer, dass du nach einem langen und aufregenden Tag, diesen ruhig ausklingen lässt und starke Reize vermeidest. Das gilt auch für ältere Kinder, denn wildes Toben und Spielen oder gar starke visuelle Reize wie Videospiele oder Fernsehenkönnten dein Kind zu sehr aufwühlen. Es könnte ihm dann schwerfallen, in die Ruhephase überzutreten.

Einschlaftipp 4: eine angenehme Schlafumgebung

Um gut einschlafen zu können, muss sich der Mensch sicher und geborgen fühlen. Das gilt natürlich auch für dein Baby. Daher solltest du besonderen Wert auf die Schlafumgebung legen. Das Schlaf- bzw. Kinderzimmer sollte ein Ort zum Wohlfühlen sein. Vermeide daher:

  • grelles Licht

  • Lärmquellen

  • extreme Temperaturen (zu heiß oder zu kalt)

Warmes Licht und eine reizarme Umgebung hingegen wirken beruhigend auf dein Kind. Das Anbringen von Dimmern an den Lampen ist eine gute Möglichkeit, um eine heimelige Atmosphäre zu schaffen. Dimme das Licht, wenn du deinen Schatz auf den Schlaf vorbereitest, und verdunkele das Zimmer immer mehr, je näher die Schlafenszeit rückt. Jalousien oder Verdunkelungsrollos helfen dabei, das Licht auch im Hochsommer fernzuhalten.

Achte außerdem darauf, dass das Kinderbettchen nur zum Schlafen und nicht etwa zum Spielen genutzt wird. Damit setzt du ein klares Signal, dass dies ein Ort der Ruhe ist.

Möchtest du, dass dein Baby in seinem eigenen Bett einschläft? Dann leg es am besten hin, sobald es schläfrig wird, setz dich daneben, streichle die kleine Hand oder Wange und rede beruhigend auf deinen Liebling ein. Mit etwas Glück wird dein Kind von ganz allein einschlummern und diese Art des Zu-Bett-Gehens als positives Erlebnis abspeichern.

Einschlaftipp 5: die richtige Temperatur

Eine angenehme Raum- und Körpertemperatur trägt dazu bei, dass sich dein Kind im Bett und in der eigenen Haut wohlfühlt. Die Temperatur im Zimmer, in dem dein Baby schläft, sollte zwischen 16 und 19 Grad liegen.

Ein weicher Teppich könnte dabei helfen, das Zimmer zu wärmen und sorgt darüber hinaus tagsüber noch für eine schöne Spielumgebung. Außerdem dämpft er die Geräusche und sorgt für einen ruhigeren Schlafplatz.

Nicht nur die Temperatur im Zimmer sollte an die Bedürfnisse deines Babys angepasst sein, sondern auch seine Kleidung. Ziehe es am besten nicht zu dick an. Leichte und bequeme Kleidung sind nachts optimal.

Dein Kind könnte anfangen zu schwitzen, wenn es in zu vielen Kleidungsschichten steckt oder in einem Schlafsack schläft, der nicht auf die Jahreszeit angepasst ist. Daraus resultierend könnte dein Baby schlecht einschlafen oder eine unruhige Nacht verbringen.

Die Faustregel lautet: Babys benötigen normalerweise nur eine Kleidungsschicht mehr als Erwachsene. Fühlt sich dein Baby im Nacken warm, aber nicht verschwitzt an, ist es in der Regel genau richtig angezogen.

Einschlaftipp 6: Zu-Bett-Geh-Routine

Genau wie ein geregelter Tagesablauf, so vermittelt auch eine Zu-Bett-Geh-Routine Sicherheit und dein Baby kann sich langsam auf das Einschlafen vorbereiten.

Du kannst bereits zwischen dem sechsten und achten Lebensmonat damit beginnen, gewisse Routinen einzuführen. Dabei solltest du Folgendes beachten:

1. Führe ruhige und entspannende Handlungen aus und vermeide alles, was anstrengend oder aufwühlend sein könnte.

2. Der letzte Teil der Routine (mindestens die letzten 10 Minuten) sollte in dem Zimmer durchgeführt werden, indem dein Baby auch schläft.

Das Ziel aller Handlungen sollte es sein, dein Baby dabei zu unterstützen, sich zu entspannen und zu verstehen, dass es Zeit zum Schlafen ist. Eine Zu-Bett-Geh-Routine könnte etwa so aussehen:

  • ein warmes Bad

  • eine Babymassage

  • Anziehen des Schlafanzuges

  • Zähne putzen

  • das Licht im Zimmer dimmen

  • eine Geschichte vorlesen

  • ein Schlaflied singen

  • ein abschließender Gute-Nacht-Kuss

Einschlaftipp 7: Verschiedene Einschlafhilfen

Kein Baby gleicht dem anderen. Was dem einen beim Einschlafen hilft, könnte bei einem anderen Kind absolut keine Wirkung zeigen. Jede Familie schwört auf ihre ganz eigenen Einschlafhilfen und das ist auch richtig so.

Folgende Methoden und kleine Tricks wenden viele Eltern an, um ihren Liebling ins Land der Träume zu verhelfen:

  • Entspannungsmusik. Sollte es deinem Kind besonders schwerfallen, die Ereignisse des Tages hinter sich zu lassen, könnte ihm meditative Musik guttun. Auch eine Spieluhr am Bett kann als Einschlafhilfe dienen.

  • Rötliches Licht. Rötliche Farben haben eine beruhigende Wirkung auf ein Neugeborenes. Man geht davon aus, dass es dadurch an den rötlichen Schimmer im Mutterleib erinnert werden. Du könntest einen purpurroten Himmel über dem Babybettchen anbringen oder entsprechend farbige Vorhänge für das Kinderzimmer wählen.

  • Wiegen. Wiegende Bewegungen sind deinem Baby noch aus der Zeit in deinem Bauch vertraut. Das Wiegen-Tempo orientiert sich an der Geschwindigkeit der Bewegung des Beckens beim Gehen. Man wiegt am besten im Sekundentakt – also eine Sekunde hin und eine her.

  • Nuckeln. Eigentlich ist bereits ein Neugeborenes schon in der Lage – wenn natürlich auch nur sehr eingeschränkt – sich in Anwesenheit der Eltern selbst zu beruhigen. Manche nuckeln dabei am Daumen oder an der Brust, während andere lieber das Angebot eines Schnullers zum Schlafen nutzen.

  • Kuscheltier. Ist dein Kind schon älter (ab 2 Jahren), kannst du ihm einen weichen Teddy oder eine Puppe als Einschlafbegleiter mit ins Bett legen. Bitte tue dies aber erst dann, wenn die Gesundheit deines Kindes nicht mehr durch den plötzlichen Kindstod bedroht ist.

Möchtest du Einschlafhilfen etablieren, solltest du dir immer darüber im Klaren sein, dass es passieren kann, dass dein Baby ohne diese Hilfestellungen nicht mehr einschlafen möchte. Bei der Wahl der Einschlafhilfe solltest du darauf achten, dass es für dich selbst nicht zur Last wird, deinen Liebling zum Schlafen zu bringen.

Einschlaftipp 8: Bleibeflexibel!

Der wahrscheinlich beste aller Einschlaftipps: Bleibe flexibel und erwarte nicht, dass immer alles nach Plan läuft. Wichtig ist, dass dein kleiner Schatz das Schlafengehen als etwas Schönes empfindet, worauf man sich durchaus freuen kann, wenn einen die Müdigkeit übermannt.

Versuche deinem Baby zu vermitteln, dass es sich nicht vor dem Zu-Bett-Gehen fürchten muss und du immer in seiner Nähe bist. So legst du den Grundstein dafür, dass dein Kind auch später gern ins Bett geht und einschläft.

Trotz aller Bemühungen wird es sicherlich immer wieder Phasen geben, in denen dein Kind nicht gut schläft. Selbst wenn sich im Laufe der Zeit eine feste Schlafenszeit eingespielt hat, könnte diese etwa aufgrund einer Krankheit oder eines Entwicklungsschubes wieder über den Haufen geworfen werden. Dein Baby sucht dann besonders deine Nähe.

Bleibe abends aber bei den gewohnten Abläufen und versuche Geduld zu bewahren. Schreit dein Schatz vor Müdigkeit und schläft nicht ein, bitte nach einer gewissen Zeit deine:n Partner:in darum, zu übernehmen, damit du etwas Luft holen kannst. Und sollte dein Liebling nur dann einschlafen wollen, wenn du neben ihm liegst, ist auch das in Ordnung – alles ist erlaubt, solange es sich für euch beide gut anfühlt.

FAKTEN IM ÜBERBLICK

Es könnte verschiedene Gründe geben, warum ein Baby nicht einschläft. Möglicherweise ist es von den Eindrücken des Tages überreizt, sodass es trotz Müdigkeit nicht zur Ruhe kommt. Überprüfe auch die Schlafumgebung und führe eine Zu-Bett-Geh-Routine ein. Vielleicht durchläuft dein Baby gerade einen Entwicklungsschub und hat dadurch ein höheres Bedürfnis nach Nähe als sonst.

Das Zu-Brett-Bringen kann für Eltern zur Geduldsprobe werden und oft ist es schwer zu verstehen, was die Kleinen davon abhält, einfach einzuschlafen. Eine universell wirksame Einschlafhilfe gibt es nicht. Du wirst aber mit der Zeit herausfinden, was deinem Baby guttut und das Einschlafen wird ihm leichter fallen, je älter es wird.

Zur Entstehung dieses Artikels: Alle Inhalte aus in diesem Artikel basieren auf vertrauenswürdigen, fachspezifischen und öffentlichen Quellen. Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Konsultiere für eine professionelle Diagnose und Behandlung immer deinen Arzt bzw. deine Ärztin.

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