Was ist Baby Led Weaning?

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„Fingerfood für Babys“, „Breifrei“ oder „Beikost nach Bedarf“ – für das britische Ernährungskonzept Baby Led Weaning gibt es viele Begriffe. Sie alle meinen dasselbe: Eine durch das Baby gesteuerte Beikosteinführung, die auf den klassischen Babybrei verzichtet. Statt püriertes Gemüse, Obst & Co. bekommen die Kleinen babygerecht zubereitetes Fingerfood angeboten und dürfen allein bestimmen, wann, was und wie viel sie davon essen möchten.

Je kleiner das Baby, desto weicher sollte das Fingerfood sein. Denn ohne Zähne lutschen die Kleinen mehr daran, als es zu kauen. Das Fingerfood sollte so geschnitten sein, dass dein Baby es gut greifen kann. Zu kleine oder zu harte Stückchen bergen eine Verschluckungsgefahr, genauso Nüsse oder ganze Beeren und Trauben! Außerdem sollte möglichst wenig Salz und keine Lebensmittel mit zugesetztem Zucker angeboten werden.

Das kannst du beim Baby Led Weaning zum Beispiel servieren:

  • Kleine gedünstete Obst- und Gemüsesticks (z.B. Kürbis, Süßkartoffel, Brokkoli, Zucchini, Pastinake, Karotte, Birne, Apfel)

  • Banane

  • Avocadostücke

  • Beeren (bei kleineren Kindern in Hälften geschnitten)

  • In Stücke geschnittene Pfannkuchen (süß oder herzhaft)

  • Hartgekochte Eier

  • Grätenfreier Fisch (z.B. Lachs)

  • Sehr weich gekochte, große Nudeln

  • Brotrinde

  • Zwieback ohne Zucker

Wichtig: Auch beim Baby Led Weaning werden Babys weiterhin von der Mama gestillt oder bekommen die Flasche. Schließlich handelt es sich hierbei um einen alternativen Beikostweg, der die Kleinen erst nach und nach an feste Nahrung heranführt. Die Menge, die Babys dabei essen, ist nicht ausreichend, sodass Mutter- oder Säuglingsmilch in der Regel bis zur Vollendung des ersten Lebensjahres weiterhin die Hauptnahrungsquelle bleibt.

Wann beginnt man mit Baby Led Weaning in der Regel?

Wenn dein Baby in seiner Entwicklung so weit ist, dass es feste Nahrung essen kann, kannst du mit Baby Led Weaning starten. Oftmals ist das ab dem sechsten Lebensmonat der Fall. Da aber jedes Kind sein eigenes Tempo hat, ist es wichtig, dass dein Würmchen die nötigen Reifezeichen für die Beikosteinführung zeigt:

  • Um feste Nahrung überhaupt im Mund behalten und herunterschlucken zu können, darf der Zungenstoßreflex nicht mehr vorhanden sein. Bei den meisten Babys verschwindet dieser mit rund sechs Monaten. Aber auch hier gibt es keinen festen Zeitpunkt und du solltest dein Baby genau beobachten. Ist der Zungenstoßreflex nämlich noch da, wird dein Schatz die Nahrung immer wieder aus dem Mund schieben.

  • Zudem sollte dein Spatz fürs Essen (also erst einmal nur für eine kurze Zeit) möglichst selbstständig sitzen können – im gepolsterten Hochstuhl oder gestützt auf deinem Schoß. Das ist unter anderem wichtig, um ein Verschlucken so gut es geht zu verhindern.

  • Dein Baby sollte die feste Nahrung von allein greifen und zum Mund führen können.

Tipp: Es ist völlig normal, dass beim Baby Led Weaning auch mal was auf dem Boden landet oder etwas zerdrückt wird. Verwende am besten einen Teller, der mit einem Saugnapf auf dem Tisch haftet. Oder lege das Essen direkt auf den Tisch. Auch ein Lätzchen mit kleiner Auffangschale ist praktisch. Ist der Boden nicht abwischbar, lege am besten eine Unterlage unter den Kinderstuhl.

Was können die Vorteile von Baby Led Weaning sein?

Baby Led Weaning erlebt nicht nur in Großbritannien, sondern auch bei uns mittlerweile einen echten Hype. Tatsächlich kann der Ernährungstrend einige Vorteile mit sich bringen – und zwar für Mama, Papa und das Baby:

  • Die Familie kann gemeinsam am Tisch essen und der Nachwuchs muss nicht gefüttert werden, sondern greift selbst zu.

  • Durch Baby Led Weaning lernen die Kinder früh ihr optimales Sättigungsgefühl zu erkennen. Hat dein Baby keinen Hunger mehr, hört es auf zu essen.

  • Durch die Aufnahme fester Nahrung in ihrer ursprünglichen Form wird der Geschmack der Lebensmittel nicht verfälscht.

  • Auch der Umgang mit dem Würgreflex wird dem Baby durch Baby Led Weaning beigebracht.

  • Ebenso werden sowohl die Motorik als auch die Koordination sowie die Kaufähigkeit durch das eigenständige Essen trainiert.

  • Dein Baby kann sich beim BLW ausprobieren und viele verschiedene Dinge probieren – das Erforschen der unterschiedlichen Lebensmittel macht einigen Babys viel Spaß.

Baby Led Weaning Nachteile: Was spricht dagegen?

Es gibt auch Stimmen, die sich gegen Baby Led Weaning aussprechen und dabei folgende Dinge anmerken:

  • Ein Nachteil von Baby Led Weaning ist der Zeitfaktor. Denn um die Stillmahlzeiten vollständig gegen feste Nahrung zu ersetzen, dauert es oft mehrere Monate.

  • Beim Baby Led Weaning landet viel auch neben dem Teller und auf dem Fußboden. Einige Eltern stört das ständige Putzen. Zudem müssen so auch Lebensmittel weggeschmissen werden.

  • Experten warnen davor, dass Babys durch BLW eventuell einen Eisenmangel bekommen könnten, da der Bedarf durch die kleinen Portionen noch nicht ausreichend gedeckt wird. Gleiches gilt für Omega-3-Fettsäuren. Sprich bei Unsicherheiten mit deinem Kinderarzt/ deiner Kinderärztin!

  • Beginnst du mit Baby Led Weaning wenn dein Baby sechs Monate alt ist, lasse es nie unbeobachtet, da die Gefahr des Verschluckens besteht. Zwar verfügen die Kinder über den sogenannten Würgereflex (deshalb sollten sie immer aufrecht “sitzen” beim Essen), aber dein Baby kann trotzdem auf deine Hilfe angewiesen sein.

Baby Led Weaning ist eine Art der Beikosteinführung, bei der dem Baby kein Brei, sondern feste Nahrung angeboten wird. Das Babys „füttert“ sich damit selbst und bestimmt allein, wieviel es wovon isst. Egal ob dein Baby nun Brei oder feste Nahrung bekommt: Als Mama oder Papa solltest du immer für eine ausgewogene Ernährung sorgen, die deinen Schatz groß und stark werden lässt. Acuh eine Kombination der beiden Ernährungsformen kann eine wunderbare Möglichkeit sein.

Über Echte Mamas

Die Menschen hinter Echte Mamas wissen aus eigener Erfahrung, wie das Leben mit Kindern wirklich aussieht: Denn neben ganz viel Liebe und Glück können (und dürfen!) dazu auch Müdigkeit, Chaos und Tränen gehören.

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