Der Storchenbiss bei Neugeborenen und Babys
Mindestens ein Viertel aller Babys werden mit einem Storchenbiss geboren. Doch was ist das eigentlich genau und worauf sollte man achten, wenn ein Baby ein Storchenbiss hat?
Was ist ein Storchenbiss?
Wenn Sie Ihr Baby das erste Mal in Ruhe betrachten, fällt Ihnen vielleicht am Nacken oder dem Hinterkopf ein rötliches Mal auf. Dabei könnte es sich um einen sogenannten Storchenbiss (Naevus Unna) handeln. Dieser zählt zu den Feuermalen.
Seinen Namen verdankt er der Körperstelle: Es sieht so aus, als hätte der Storch, der laut Volksglaube die Kinder bringt, das Baby mit seinem Schnabel am Nacken festgehalten und so getragen. Ende des 19-Jahrhunderts rückte der Hautarzt Paul Gerson Unna den Storchenbiss in ein wissenschaftlicheres Licht und kategorisierte ihn als eine angeborene gutartige Veränderung der Haut.
Die Farbe eines Storchenbisses ist von Baby zu Baby unterschiedlich und kann zwischen einem sehr blasen Rosa und Dunkelrot variieren. Auch hat er eine unregelmäßige, nicht ertastbare Struktur und erinnert daher eher an einen Fleck als an ein Mal.
Welche genauen Umstände dazu führen, dass ein Baby mit einem Storchenbiss geboren wird, sind weitestgehend unklar. Fest steht, dass dieses Feuermal durch eine Erweiterung der Blutgefäße unter der Haut hervorgerufen wird.
Storchenbiss, Feuermal oder Blutschwämmchen: Was ist der Unterschied?
Ein Storchenbiss ist nur eine von vielen Hautveränderungen, die bei Neugeborenen auftreten können. Finden Sie einen Fleck an einer anderen Körperstelle als am Nacken, könnte es sich um ein Blutschwämmchen oder ein Feuermal handeln.
Feuermal
Wurde ihr Baby vielleicht von einem Engel geküsst? Diese spirituelle Bedeutung sagt man Feuermalen nach, die sich auf der Stirn befinden. Der sogenannte Angel Kiss unterscheidet sich im Aussehen und seiner Struktur nicht von einem Storchenbiss. Statt im Nacken befindet sich dieses Feuermal jedoch auf der Stirn und kann sich bis zum zweiten Lebensjahr wieder zurückbilden.
Neben dem Engelskuss kommen Feuermale auch am Augenlid oder an der Nase vor. Von einem Storchenbiss spricht man nur dann, wenn sich der Fleck am Nacken oder dem Hinterkopf befindet.
Das Feuermal liegt im Gegensatz zum Storchenbiss auch nicht auf der Körpermittellinie. Würden Sie einen Strich durch die Körpermitte Ihres Babys ziehen, liegt ein Feuermal entweder links oder rechts davon. Ein Storchenbiss hat seinen Mittelpunkt immer genau auf dieser Linie und breitet sich zu beiden Seiten davon aus.
Blutschwämmchen (Hämangiom)
Blutschwämmchen haben mit dem Storchenbiss bzw. dem Feuermal nur sehr wenig gemeinsam. Sie erkennen den Unterschied schon am Aussehen: Wie der Name bereits verrät, treten sie hervor und sind meist von weich-elastischer Natur. Hämangiome haben eine rot bis dunkelrote Färbung und können am ganzen Körper auftreten: am Kopf, an den Armen, Beinen oder dem Oberkörper.
Da Blutschwämmchen oft ganz plötzlich im Laufe der ersten Lebenswochen erscheinen, können sie bei Eltern zu Verunsicherung führen. Die Ursache ihrer Entstehung ist nicht bekannt. In den meisten Fällen bilden sich die klassischen Blutschwämmchen wieder zurück und hinterlassen keine sichtbaren Spuren. Dennoch empfiehlt es sich, diese Male immer wieder kontrollieren zu lassen.
Nutzen Sie dafür die regelmäßigen Check-ups bei Ihrem Kinderarzt und weisen Sie ihn auf mögliche Veränderungen an der Haut Ihres Säuglings hin. Wahrscheinlich wird er Sie sofort beruhigen können, da es sich um ganz harmlose Erscheinungen handelt, die mit dem fortschreitenden Reifeprozess der Haut womöglich wieder verschwinden werden.
Bleibt der Storchenbiss ein Leben lang?
Im Mutterleib wird die Haut Ihres Babys noch durch die Käseschmiere geschützt. Nach der Geburt muss dieses wichtige Organ jedoch seine Funktion aufnehmen und sich den neuen Umständen anpassen. Vorübergehende Veränderungen der Haut sind in dieser Phase nichts Ungewöhnliches.
Ein Neugeborenes hat im Vergleich zu einem Erwachsenen eine wesentlich dünnere und empfindlichere Haut. Sie reift während des ersten Lebensjahrs erst zu ihrer vollen Funktionalität heran. Daher kann sich das Hautbild noch verändern.
Ungefähr die Hälfte aller Storchenbisse bilden sich in den ersten Jahren wieder zurück. Es kann aber auch vorkommen, dass das Mal bleibt.
Oft verblasst es allerdings so weit, dass es kaum mehr zu sehen ist. Manche Eltern sind überrascht, wenn der Storchenbiss in der Trotzphase ab und an wieder stärker zum Vorschein kommt. Das Mal könnte sich durch das Weinen und Schreien Ihres Babys dunkler färben.
Muss ein Storchenbiss behandelt werden?
Über einen Storchenbiss müssen Sie sich in der Regel keine Sorgen machen. Sollte sich der Fleck allerdings zusehends verändern, suchen Sie bitte Ihren Kinderarzt auf. Dieser kann meist mit bloßem Auge erkennen, ob es sich um einen Storchenbiss oder doch um etwas anderes handelt.
Blutschwämmchen sollten regelmäßig kontrolliert werden, um Veränderung schnell zu erkennen und unter Umständen handeln zu können. Selten wird das Feuermal (nicht aber der Storchenbiss) mit anderen Krankheiten in Verbindung gebracht. Sollte hier nach einer Untersuchung Ihres Arztes ein berechtigter Verdacht bestehen, könnte ein Röntgenbild weiteren Aufschluss darüber geben.
Ein Storchenbiss könnte auch völlig unbemerkt bleiben, da er sehr klein und im Nacken von Babyhaar verdeckt sein könnte. Sollte er sich jedoch über eine größere Fläche ausbreiten, wird er manchmal als störend empfunden.
Da Feuermale wie auch Storchenbisse gutartige Veränderungen der Haut sind und keine weiteren Symptome damit einhergehen, ist in der Regel keine Behandlung oder eine besondere Pflege der Haut notwendig.
FAKTEN IM ÜBERBLICK
Ein Storchenbiss ist ein hell-rosa bis dunkelroter Fleck im Nacken eines Neugeborenen. Von einem Feuermal spricht man, wenn dieser Fleck an anderen Stellen des Körpers zu finden sind.
Zur Entstehung dieses Artikels:
Alle Inhalte aus in diesem Artikel basieren auf vertrauenswürdigen fachspezifischen und öffentlichen Quellen. Eine ausführliche Liste aller verwendeten Quellen finden Sie im Anschluss an diesen Artikel. Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Konsultieren Sie für eine professionelle Diagnose und Behandlung immer Ihren Arzt.
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