Welche Schuhgröße hat mein Baby? Tipps für die ersten Schuhe

Die Füße Ihres Kindes tragen es Schritt für Schritt in Richtung Unabhängigkeit. Sie können Ihr Baby von Anfang an dabei unterstützen, indem Sie auf das richtige Schuhwerk achten und vor dem Kauf die kleinen Füße genau ausmessen. Wie Sie die richtige Schuhgröße ermitteln können und was Sie sonst noch beachten sollten, erfahren Sie hier.

Die Entwicklung des Kinderfußes und der Schuhgröße

Kurz nach der Geburt hat der Fuß Ihres Babys eher die Funktion eines Greiforgans. Da das Fußgewölbe eines Säuglings noch nicht ausgebildet ist und Fettpölsterchen die Knochen verdecken, wirkt es so, als hätte es Plattfüße. Dies ändert sich erst dann, wenn der Fuß des Babys belastet wird; es also anfängt zu laufen.

In den ersten Lebensmonaten entwickelt sich der Kinderfuß sehr rasch: Er verändert seine Form und hat im Alter von 18 Monaten bereits die Hälfte seiner endgültigen Fußlänge erreicht. Die Füße von Kleinkindern wachsen durchschnittlich bis zu zwei Millimeter im Monat. Dieses rasante Wachstum nimmt erst mit dem Erreichen des 5. Lebensjahrs langsam wieder ab.

Erst in der Pubertät erlebt der Fuß, als eines der ersten Körperteile, noch einmal einen richtigen Wachstumsschub, bevor er aufhört zu wachsen und Ihr Kind damit seine endgültige Schuhgröße erreicht hat. Bei Mädchen kann dies schon ab einem Alter von 12 Jahren passieren, bei Jungen um das 14. Lebensjahr herum.

Ab wann braucht Ihr Kind Schuhe?

Betrachtet man die kleinen Babyfüße, kann man sich vermutlich nur schwer vorstellen, dass diese schon bald den Kinderkörper tragen werden. Doch bei den meisten Kindern ist es bereits ab einem Alter von 12 Monaten so weit: Sie machen ihre ersten kleinen Schritte.

Barfuß die Welt erkunden

Dafür sind anfangs noch keine Schuhe nötig. Sie sind sogar für eine gesunde Entwicklung eher hinderlich. Lassen Sie Ihr Kind daher, wenn möglich barfuß laufen. Denn ein Baby ertastet auch mit den Füßen die Umgebung und lernt so neue Reize und Empfindungen kennen.

Indem Ihr Kind mit seinen nackten Füßen über verschiedene Flächen läuft, spürt es, wie sich unterschiedliche Untergründe anfühlen und sammelt so wichtige Erfahrungen. Ganz nebenbei wird so auch die Muskulatur gestärkt, das Knochengerüst gefestigt und der Gleichgewichtssinn geschult. Dies alles trägt zu einem sicheren Gang bei.

Der erste Schuh

Aus diesem Grund sind auch die sogenannten Lauflernschuhe, die es vielerorts zu kaufen gibt, nicht empfehlenswert. Die ersten Schritte sollte Ihr Baby am besten ohne Schuhe tun. Ist Ihr Fußboden zu Hause dafür zu kalt, können Sie Ihrem Kind Anti-Rutschsocken oder Hausschuhe mit einer besonders weichen Sohle anziehen. Bei Letzteren gilt: Achten Sie auch hier auf die richtige Schuhgröße!

Schuhe benötigen wir Menschen eigentlich nur zum Schutz vor Verletzungen, gegen die Kälte im Winter und gegen zu heiße Untergründe im Sommer. Daher reicht es in der Regel aus, wenn Sie die ersten Schuhe erst dann kaufen, wenn ihr Kind längere Strecken draußen laufen kann. Lassen Sie Ihren Liebling die Welt barfuß erkunden, wann immer sich die Gelegenheit dazu bietet. Bei Letzteren gilt: Achten Sie auch hier auf die richtige Schuhgröße! Aber auch die Baby Sockengröße ist wichtig.

Wie Sie die Schuhgröße Ihres Babys ermitteln können

Spätestens, wenn die kalte Jahreszeit anbricht und Ihr Baby dem Krabbelalter entwachsen ist, werden Sie vermutlich das erste Paar Schuhe kaufen müssen. Dabei ist es wichtig, dass Sie die genaue Schuhgröße Ihres Kindes kennen.

Warum ist die genaue Schuhgröße so wichtig?

Während der ersten Lebensjahre ist alles auf Wachstum und Entwicklung des Babys ausgerichtet. Die Knochen und Gelenke Ihres Kindes noch weich, daher sollten Sie besonders darauf achten, dass Ihr Baby in den richtigen Schuhen steckt. Denn der Kinderfuß passt sich leicht an einen falsch sitzenden Schuh an und es könnte im Laufe der Zeit zu Verformungen kommen. In zu kleinen Schuhen können die Füße nicht mehr richtig abrollen und werden gestaucht. Aber auch zu großes Schuhwerk kann dem Fuß schaden: Denn dieses bietet Ihrem Kind nicht genug Halt, das Kind rutscht im Schuh nach vorn und der Fuß wird gequetscht. Die Ferse sitzt ebenfalls zu locker und der Fuß schlappt heraus.

Schuhgrößen nach Alter

Eine Schuhgröße entspricht 6,7 mm. In drei Monaten kann der Fuß eines Babys bzw. Kleinkindes um ungefähr eine Schuhgröße wachsen. Daraus ergeben sich folgende Schuhgrößen für Babys und Kinder:

Schuhgrößentabelle für Babys und Kinder
AlterFußlänge in mmEU SchuhgrößeUS SchuhgrößeUK Schuhgröße
6 – 9 Monate126,7193,5 – 43 – 3,5
9 – 12 Monate133,3204,54
12 – 15 Monate140215,55
15 – 18 Monate146,7226 – 6,55,5 – 6
18 – 21 Monate153,32376,5
21 – 24 Monate160247,5 – 87 – 7,5
ca. 2 Jahre166,7258,58
2 – 3 Jahre173,3269,59
3 – 4 Jahre18027109,5
ca. 5 Jahre186,7281110,5
ca. 6 Jahre193,3291211,5
ca. 7 Jahre2003012,512
ca. 8 Jahre206,73113,513
ca. 9 Jahre213,3321 – 1,513,5 – 1
ca. 10 Jahre2203321,5

 

Es besteht kein Grund zur Sorge, wenn die Fußgröße Ihres Babys von den Normwerten dieser Tabelle abweicht, denn jedes Kind entwickelt sich anders.

Wie Sie die Schuhgröße Ihres Babys berechnen

Die Schuhgröße bezieht sich nicht auf die Fußlänge, sondern auf die Maße der Innensohle des Schuhs. Diese ergibt sich aus der Länge des Fußes und einer Zugabe von 12 bis 15 mm. Die zusätzlichen Millimeter sind wichtig, da der Fuß beim Abrollen immer ein kleines Stück nach vorne rutscht und dafür genug Platz benötigt.

Um die Schuhgröße Ihres Babys zu berechnen, müssen Sie zuerst die Fußgröße ermitteln: Messen Sie den Abstand von der Ferse bis zum längsten Zeh. Addieren Sie zu diesem Wert 1,2 cm hinzu (entspricht der erwähnten Mindestzugabe von 12 mm). Die Summe multiplizieren Sie mit 1,5 und erhalten dann die Schuhgröße.

Formel zur Berechnung der Schuhgröße von Kindern
(Fußlänge in cm + 1,2) x 1,5 = Schuhgröße

 

Ein Beispiel: Der Fuß Ihres Kindes misst von der Ferse bis zum großen Zeh 12,1 cm. Um 1,2 erweitert, heißt das 13,3. Multipliziert mit 1,5 ergibt das 19,95; also eine Schuhgröße von 20. Aber: Schuhgrößen fallen je nach Hersteller ganz unterschiedlich aus. Ihr Baby sollte auf jeden Fall den Schuh vor dem Kauf anprobieren.

Beachten Sie beim Ausmessen, dass Ihr Kind währenddessen steht, denn im Stehen ist der Fuß größer als im Sitzen. Da Füße meist unterschiedlich lang sind, sollten Sie zuerst den längeren Fuß ermitteln und an diesem die Formel anwenden.

Baby-Füße messen mit der Schuhschablone

Jedes Kind entwickelt sich unterschiedlich schnell und daher kann auch die Schuhgröße stark variieren. Verlassen Sie sich nicht nur auf eine Größentabelle, sondern messen Sie den Fuß Ihres Kindes aus, um herauszufinden, welche Schuhgröße Ihr Baby tatsächlich hat.

Auch ist nicht jeder Kinderfuß gleich geformt: Es gibt Kinder mit breiten oder eher schmalen Füßen. Daher passt auch nicht jeder Kindfuß in jeden Schuh. Neben der Länge muss also ebenfalls die Breite ausgemessen werden. Am besten fertigen Sie selbst eine Schablone an, die Sie auf Ihre Einkaufstour mitnehmen können:

  1. Finden Sie heraus, welcher Fuß der längste ist.

  2. Stellen Sie Ihr Kind barfuß auf ein Stück Karton und umranden Sie den Fuß mit einem Stift.

  3. Verlängern Sie nun die Schablone ab dem großen Zeh um 12 mm.

  4. Die ausgeschnittene Schablone sollte stabil genug um, um sie in einen Schuh schieben zu können.

Mithilfe der Schuhschablone muss Ihr Kind nicht alle Schuhe durchprobieren und Sie können schon einmal in Ruhe eine Vorauswahl treffen. Legen Sie dafür einfach die Schablone in den Schuh und prüfen Sie so, ob die Länge und die Breite des Schuhs für Ihr Kind überhaupt geeignet ist.

Auf was Sie beim Schuhkauf achten sollten

Gerade Kinderschuhe sollten vor dem Kauf immer auch anprobiert werden, da die Modelle sehr unterschiedlich ausfallen. Beachten Sie dabei Folgendes:

  • Achtung vor der Daumendrück-Methode: Eine weiterverbreitete Methode ist, vorne auf den Schuh zu drücken, um zu testen, ob der Fuß darin noch einen Daumendick Platz hat. Allerdings ziehen Kindern dabei oft reflexartig die Zehen ein, was den Anschein erweckt, dass der Schuh groß genug ist. Verwenden Sie daher lieber eine Schuhschablone.

  • Höhe des Schuhs: Einige Kinderschuhe sind vorn flach runtergenäht und können so auf die Zehen drücken. Gehen Sie mit Ihren Fingern in den Zehenraum, um zu erfühlen, ob hier wirklich genügend Platz ist.

  • Breite des Schuhs: Sollte Ihr Kind trotz der richten Schuhgröße beim Laufen hinten mit der Ferse aus dem Schuh schlüpfen, könnte er zu breit sein. Suchen Sie dann nach einem schmaleren Modell.

  • Schuhsohle: Die Sohle des Schuhs sollte nicht zu steif sein. Sie sollte sich mit leichtem Druck um 90 Grad beugen und spiralig verschrauben lassen können.

  • Material: Das Material sollte atmungsaktiv sein und sich gut an die Fußform anpassen. Außerdem bieten sich Klett- oder Reißverschlüsse an, da viele Kinder damit besser umgehen können.

  • Gewicht: Kaufen Sie möglichst leichte Schuhe, sodass Ihr Kind in seinem Bewegungsdrang nicht durch das Gewicht an seinen Füßen behindert wird.

  • Zeitpunkt: Gehen Sie am besten nachmittags mit Ihrem Kind Schuhe kaufen, denn oft schwellen Füße im Laufe des Tages durch das Stehen und Laufen etwas an. So können sie die Gefahr verringern, zu kleine Schuhe zu kaufen.

  • Gebrauchte Schuhe: Es spricht nichts dagegen, gebrauchte Schuhe zu kaufen, solange diese nicht verformt oder einseitig abgelaufen sind.

Oft können Kinder noch nicht ausreichend einschätzen, ob der Schuh perfekt passt. Daher ist es ratsam, dass Sie als Eltern auch einen prüfenden Blick auf die Schuhe werfen.

Schuhe zu kaufen kann besonders mit kleinen Kindern zu einer Herausforderung werden. Das unbekannte Gefühl an den Füßen könnte so überwältigend sein, dass Ihr kleiner Liebling im Geschäft keinen Schritt mehr geht. Um den Schuh trotzdem in Aktion beurteilen zu können, versuchen Sie Ihr Kind vielleicht mit einem Spiel, z.B. einem kleinen Wettrennen, dazu zu animieren, hin-und herzulaufen.

Füße wachsen in Schüben, daher ist es empfehlenswert, alle zwei bis drei Monate zu überprüfen, ob die Schuhe Ihrem Kind noch passen. Vernachlässigen Sie dieses wichtige Körperteil nicht, denn unsere Füße tragen uns durchs Leben.

Zur Entstehung dieses Artikels:
Alle Inhalte aus in diesem Artikel basieren auf vertrauenswürdigen fachspezifischen und öffentlichen Quellen, wie der BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung), dem Ärzteblatt oder den „Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses über die ärztliche Betreuung während der Schwangerschaft und nach der Entbindung (Mutterschafts-Richtlinien)”. Eine ausführliche Liste aller verwendeten Quellen findest du im Anschluss an diesen Artikel. Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Konsultiere für eine professionelle Diagnose und Behandlung immer deine Ärztin/deinen Arzt.

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