Wie man eine Windel wechselt – Anleitung, Wissenswertes und Tipps
Regelmäßiges Wickeln gehört zum Alltag von Eltern - genauso wie das Stillen oder Füttern, aber auch das Tragen, Kuscheln und Spielen. Gerade am Anfang wirst Du und Dein:e Partner:in viel Zeit am Wickeltisch verbringen. Vielleicht habt ihr gerade als frisch gebackene Eltern Fragen rund um das Wickeln und die richtige Pflege des Babypopos. Wie man eine Windel richtig wechselt, erfährst Du deshalb hier.
Der richtige Wickelplatz für Dein Baby
Dein kleiner Schatz ist endlich auf der Welt - das Wickeln nimmt also ab sofort einen festen Platz in Deinem Leben ein und sollte so angenehm wie möglich gestaltet werden. Zu Hause kann es dafür zum Beispiel einen festen Platz wie eine Wickelkommode geben, an dem alles griffbereit liegt. Aber auch unterwegs eine Windel zu wechseln, wird sicher schnell zum Kinderspiel für Dich – versprochen!
Der Wickeltisch
Bei der Wahl des Wickeltisches solltest Du auf folgende Dinge achten:
Stabilität: Der Wickeltisch sollte stabil sein und möglichst nicht wackeln. Beim Kauf kannst Du ruhig einen vorsichtigen Rütteltest machen. Zuhause solltest Du mögliche Unebenheiten des Bodens mit Filzgleitern oder kleinen Holzplättchen ausgleichen.
Fläche: Die Wickelfläche sollte ausreichend Platz bieten. Sie sollte mindestens 55 Zentimeter tief und 70 Zentimeter breit sein, um genug Platz für Deinen Schatz zu bieten.
Ecken: Die Ecken sollten abgerundet sein und auch sonst sollten keine scharfen Kanten am Wickelplatz zu finden sein.
Seitenteile: Um die Sicherheit zu erhöhen, haben viele Wickeltische erhöhte Seitenteile, damit das Baby nicht runterrollen kann. Idealerweise sind diese mindestens 20 Zentimeter hoch und zusätzlich gepolstert.
Höhe: Wähle die Höhe der Wickelkommode entsprechend Deiner bzw. der Körpergröße Deines Partners /Deiner Partnerin. Normalerweise sind Wickelplätze zwischen 85 und 92 Zentimetern hoch.
Wickelunterlage: Sie dient als weiche Unterlage auf der Wickelkommode. Daher sollte die Größe mit den Maßen der Wickelfläche abgestimmt werden. Die Oberfläche der Wickelunterlage ist häufig mit einer bestimmten Folie überzogen, die sich leicht reinigen lässt. Denke dabei allerdings auch an mögliche Schadstoffe und hole Dir vor dem Kauf die entsprechenden Informationen über das Produkt ein.
Der Wickeltisch gehört auf jeden Fall auf die Liste für die Erstausstattung. Es muss nicht immer ein neuer Wickeltisch sein: Es gibt auch sehr schöne gebrauchte Wickelkommoden. Ein Blick auf diverse Online-Plattformen oder der Besuch eines Flohmarktes lohnt sich.
Ist eine Wärmelampe notwendig?
In welchem Zimmer Du Dir den Wickelplatz einrichtest, ist ganz Dir überlassen. Schlafzimmer, Kinderzimmer, Bad? Die Vorlieben sind hier ganz individuell. Es sollte nur ausreichend warm sein. Babys fühlen sich bei einer Temperatur von 22 Grad am wohlsten. Steht die Wickelkommode in einem eher schlecht beheizten Raum, ist es sinnvoll, wenn Du Dir eine Wärmelampe anschaffst.
Wärmelampen sollten allerdings nicht zu nah über dem Wickeltisch angebracht werden. Es muss mindestens ein Abstand von einem Meter eingehalten werden. Am besten prüfst Du die Wärmeentwicklung, indem Du die Hand oder den Arm auf die Wickelunterlage legst. Ist es hier angenehm warm, wird sich auch Dein Baby wohlfühlen. Wenn die Unterlage zu heiß ist, kannst Du die Temperatur etwas zurückdrehen oder die Lampe weiter entfernt anbringen.
Utensilien für den Wickelplatz
Damit das Wickeln reibungslos gelingen kann, sollten sich alle wichtigen Wickelutensilien in Deiner direkten Nähe, bestenfalls nur einen Handgriff entfernt, befinden.
Frische Windeln
eine Schüssel mit warmem Wasser (Thermoskanne vorbereiten) oder Feuchttücher
Waschlappen
ein kleines Handtuch oder Papiertücher zum Abtrocknen
verschließbarer Windeleimer
ggf. Pflegeprodukte
Richte Dir den Wickelplatz so ein, dass er für Dich und Dein Baby zu einem schönen und vor allem sicheren Ort wird. Achtung: Dein kleiner Schatz durchläuft eine rasante motorische Entwicklung und könnte plötzlich in der Lage sein, sich selbst umzudrehen. Stürze vom Wickeltisch gehören zu den häufigsten Unfällen von Babys. Es gilt also: „Immer die Hand am Kind!“
Welche Windel solltest Du benutzen?
Es gibt eine Vielzahl von unterschiedlichen Windeln. Für Dein Baby muss eine Windel vor allem drei Kriterien erfüllen: Sie muss Urin und Stuhl gut aufnehmen können, auslaufsicher sein und sie muss für Deinen Liebling bequem sein.
Die meisten handelsüblichen Windeln saugen den Urin schnell auf und halten ihn über mehrere Stunden hinweg in einem Saugkern zurück. Somit bleibt die Haut Deines Babys weitestgehend trocken. Außerdem verhindert der Saugkörper, dass sich Stuhl mit Urin vermischt, was die Bildung von Ammoniak minimiert. Ammoniak ist unter anderem für einen wunden Po und Windeldermatitis (Windelausschlag) verantwortlich.
In der Regel laufen Windeln selten aus, da sie mit einem flexiblen Bündchen am Bauch und meist auch an den Beinchen versehen sind. So bleibt die Kleidung trocken und Dein Baby kann sich trotzdem ungehindert bewegen.
Sollte die Windel plötzlich schnell voll sein und sogar auslaufen, benötigt Dein Baby vielleicht eine andere Windelgröße. Es gibt Windeln für Neugeborene, Babys und Kleinkinder. Für welche Größe Du Dich entscheidest, hängt ganz von der Größe und dem Gewicht Deines Babys ab. Finde hier die richtige Windelgröße für Dein Baby.
Du kannst dafür auch unseren Windelgrößen-Rechner verwenden.
Wie man eine Windel richtig wechselt
Schon wenige Tage nach der Geburt wird Dir das Windelwechseln sicher leicht von der Hand gehen und Du kannst die Zeit am Wickeltisch gemeinsam mit Deinem Liebling genießen.
Windeln wechseln Step by Step
Bevor Du Schritt für Schritt zum Wickelprofi wirst, sollten allerdings ein paar Handgriffe eingeübt werden, damit sie in jeder Situation sitzen – egal ob mitten in der Nacht oder unterwegs.
Schritt 1: Schmutzige Windel entfernen. Leg Dein Baby vorsichtig und sicher auf dem Wickeltisch ab und entferne zuerst die schmutzige Windel. Falls der Windeleimer nicht direkt neben dem Wickelplatz steht, solltest Du Dich erst nach dem Wickeln um das Entsorgen der benutzten Windel kümmern.
Schritt 2 (Version A): Das Baby richtig umfassen. Wenn das Baby mit den Beinen zu Dir gewandt liegt, umgreife mit der rechten Hand den linken Oberschenkel. Das rechte Bein Deines Babys liegt dann automatisch auf Deinem Unterarm. Linkshänder benutzen die linke Hand. Hebe den Po nun an, indem Du das Hüftgelenk vorsichtig beugst. Die Wirbelsäule und der Nacken sollten dabei nicht zu stark gekrümmt werden.
Schritt 2 (Version B): In die Seitenlage rollen. Besonders für Babys, die unter Koliken leiden, bietet sich alternativ beim Wickeln die Seitenlage an, da ein eingedrückter Bauch für das Baby unangenehm sein könnte. Fasse dafür Dein Baby in Hüfthöhe an und rolle es vorsichtig auf die Seite. Nach dem Säubern platzierst Du die frische Windel einfach neben Deinem Baby und rollst es vorsichtig auf diese zurück.
Schritt 3: Den Po reinigen. Den Windelbereich solltest Du bei jedem Wechsel gründlich und sanft reinigen. Am besten verwendest Du dafür lauwarmes Wasser und einen sauberen Waschlappen. Tupfe den Bereich danach mit einem Handtuch trocken. Du kannst natürlich auch Feuchttücher verwenden. Achte dabei darauf, dass diese frei von Parfüm und Alkohol sind.
Schritt 4: Die Haut pflegen. Sollte Dein Baby empfindliche Haut haben oder der Po gerötet sein, kann im Anschluss eine Wundschutzcreme oder Babyöl aufgetragen werden.
Schritt 5: Die frische Windel anlegen. Lege Deinem Liebling zum Schluss die frische Windel an. Achte darauf, dass diese weder zu eng noch zu weit sitzt – zwei Deiner Finger sollten gerade so zwischen die Windel und den Bauch Deines Babys passen. Bei einem Neugeborenen solltest Du den oberen Rand der Windel umknicken oder eine spezielle Neugeborenen-Windel verwenden, damit der Nabel besser abheilen kann.
Beim Windelwechsel geht es nicht nur darum, alle Schritte des Wickelns genau zu befolgen, sondern es ist außerdem eine gute Gelegenheit, Kontakt zu Deinem Liebling aufzunehmen. Dein Baby wird sich über Deine Aufmerksamkeit und die zärtlichen Berührungen freuen. Lass Dir also ruhig Zeit, wenn Du die Windel wechselst und genieße zusammen mit Deinem Baby diesen besonderen Moment.
Windeln wechseln unterwegs
Ob zu Hause oder unterwegs: Wenn die Windel voll ist, muss sie gewechselt werden und das kann meist nicht warten. Für den Windelwechsel unterwegs solltest Du allerdings gut vorbereitet sein. Daher ist eine Wickeltasche mit allen nötigen Utensilien für unterwegs ein Must-have während der Windelzeit.
Draußen eignen sich viele Plätze zum Wickeln: eine Bank, ein Tisch oder eine Decke auf der Wiese. Du solltest auf jeden Fall Feuchttücher dabei haben, da Du unterwegs nicht immer warmes Wasser zur Verfügung haben wirst. Allerdings haben auch viele Restaurants einen extra Wickelplatz, den sie Dir und Deinem Baby sicherlich gern zur Verfügung stellen.
Jungen und Mädchen: Der kleine Unterschied beim Wickeln
Es macht keinen Unterschied, ob Du ein kleines Mädchen oder einen kleinen Jungen hast: Die Windeln müssen regelmäßig gewechselt werden. Lediglich beim Saubermachen des Windelbereiches gibt es ihn doch - den kleinen feinen Unterschied:
Bei Jungs: Achte darauf, den Bereich unter den Hoden nicht zu vergessen. Die Vorhaut des Gliedes solltest Du nicht gegen den natürlichen Widerstand zurückstreifen. Dieser Widerstand ist normal und in der Regel kein Anzeichen für eine Vorhautverengung. Bis zum zweiten oder dritten Lebensjahr kann dieser Bereich eng und verklebt sein. Erfahrene Eltern stellen sich etwas seitlich zum Wickeltisch, um zu vermeiden, dass sie unerwartet angepullert werden.
Bei Mädchen: Die Scheide sollte immer von vorn nach hinten gereinigt werden, damit keine unerwünschten Bakterien in die Scheide gelangen und es zu einer Infektion kommt. Die Schamlippen sollten beim Waschen nicht gespreizt werden.
Wenn Dein Baby beim Wickeln nach seinen Geschlechtsteilen greift, lass es ruhig gewähren. Dein Kind möchte seinen Körper erforschen und dazu gehören auch die Genitalien.
Benötigt ein Baby schon Pflegeprodukte?
Die Haut Deines Babys ist viel dünner als Deine eigene. Säuglinge haben noch keinen natürlichen Fettfilm und auch die Säureschutzbarriere muss sich erst noch aufbauen. Stoffe dringen deshalb schneller in den Körper ein. Dies ist auch der Grund, warum Du mit Pflegeprodukten (Creme, Öl, Feuchttücher etc.) sparsam umgehen und darauf achten solltest, dass sie für die zarte Babyhaut geeignet sind.
Im ersten Jahr benötigt Dein Baby zur Hautpflege lediglich ein pflanzliches Pflegeöl. Im Fall eines wunden Pos kannst Du zusätzlich einen rückfettenden Badezusatz oder Wundsalbe verwenden. Ist Dein Baby im Windelbereich besonders empfindlich, helfen auch die folgenden Dinge:
Die Windel muss bei einem wunden Po regelmäßig und häufiger als sonst gewechselt werden.
Versuche so oft wie möglich Dein Baby ohne Windel spielen zu lassen. Luft und Licht helfen beim Heilen der wunden Stellen.
Der Po muss nach dem Windelwechseln besonders gründlich gereinigt und abgetrocknet werden.
Eine Wundschutzcreme mit Zink fördert oftmals den Heilungsprozess.
Beim nächsten Babybad kannst Du dem Wasser 1 Liter Kamillentee hinzugeben. Kamille kann die gereizte Haut beruhigen.
Auch Muttermilch auf den betroffenen Stellen kann für Linderung sorgen.
Hilfreich könnte auch Heilwolle sein, die man direkt auf die gereizte Haut auflegt. Sie sollte allerdings nicht bei offenen Wunden verwendet werden.
Verbessert sich trotz all dieser Versuche der Zustand der Haut nicht, solltest Du Dir unbedingt ärztlichen Rat einholen.
Wie oft muss man eine Windel wechseln?
In den ersten 24 Stunden nach der Geburt muss die Windel eines Neugeborenen ungefähr zweimal gewechselt werden. Während dieser Zeit geht das sogenannte Kindspech (Mekonium) ab – ein teerartiger Stuhlgang.
Später haben Babys dann in der Regel sechs bis achtmal innerhalb von 24 Stunden eine volle Windel. Größere Kinder benötigen täglich ungefähr fünf bis sieben frische Windeln.
Während der Mahlzeiten machen viele Babys die Windel voll. Es lohnt sich also einen Blick in die Windel zu werfen, nachdem Du Dein Baby gefüttert hast. Ist Dein Baby hungrig und müsste eigentlich gleichzeitig gewickelt werden, sollte das Füttern aber erst einmal Vorrang haben.
Selbstverständlich solltest Du auch auf die Signale Deines Babys hören. Ist die Windel nass, wird sich Dein Baby melden und wahrscheinlich weinen oder quengeln. Sicherlich wirst Du nicht immer mitbekommen, wenn die Windel voll ist. Ein Urin-Indikator an der Außenseite bestimmter Windeln bietet hier eine Hilfestellung: Er zeigt an, wann der nächste Windelwechsel ansteht.
Es ist wichtig, immer daran zu denken die Windeln Deines Babys regelmäßig auf deren Inhalt zu prüfen, damit diese dann auch bei Bedarf zügig gewechselt werden kann. Stuhlgang und Feuchtigkeit können die empfindliche Babyhaut reizen und zu einem wunden Po führen.
Windeln wechseln: Tipps und Tricks
Im Laufe der Zeit wirst Du ganz bestimmt zum Windel-Profi. Einige hilfreiche Tipps haben wir hier schon einmal für Dich zusammengestellt:
Der erste Stuhlgang Deines Babys (Mekonium) lässt sich am besten mit etwas Öl vom Po entfernen.
Falls Dein Wickelplatz nicht im Badezimmer stehen sollte, Du aber dennoch Dein Baby mit warmem Wasser waschen möchtest, könntest Du eine Thermoskanne mit warmem Wasser und eine Schüssel mit Waschlappen am Wickeltisch platzieren.
Trockne den Po Deines Babys immer gründlich und sanft ab.
Kontrolliere regelmäßig Deinen Windelvorrat, damit Du sowohl für unterwegs als auch für zu Hause immer genügend Windeln in der richtigen Größe zur Hand hast.
Wenn aus einem Baby ein Kleinkind wird, könnte das Wickeln auf dem Wickeltisch schwierig werden. Das Windelwechseln im Stehen oder auf dem Fußboden ist dann eine Alternative.
Um sicherzugehen, dass Du draußen immer alles dabei hast, solltest Du nach jedem Spaziergang die Wickeltasche wieder neu bestücken.
Ein Mobile über dem Wickeltisch oder ein kleines Spielzeug kann Dein Baby ablenken, wenn es sich gerade nicht so gerne wickeln lässt.
Verbinde das Wickeln ab und zu mit einer anschließenden Baby-Massage. Dein kleiner Liebling wird es genießen.
Fakten im Überblick
Bei kleinen Babys wechselt man bis zu achtmal innerhalb von 24 Stunden die Windel. Etwas größere Kinder brauchen täglich ungefähr sechs frische Windeln. Oft ist die Windel direkt nach dem Füttern voll. Du solltest auf die Signale Deines Kindes achten und die Windel zwischendrin immer wieder kontrollieren, um sie nach Bedarf zu wechseln.
Im Laufe der Windelzeit wirst Du so einige Zeit am Wickeltisch verbringen. Durchschnittlich wechselt man zweieinhalb Jahre volle Windeln, bis ein Kind trocken ist. Jedes Kind hat hier sein individuelles Tempo. In unserer praktischen Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Download können Sie zudem alles noch mal in Ruhe nachlesen und erhalten weitere wertvolle Tipps!
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Zur Entstehung dieses Artikels:
Alle Inhalte aus in diesem Artikel basieren auf vertrauenswürdigen fachspezifischen und öffentlichen Quellen. Eine ausführliche Liste aller verwendeten Quellen findest Du im Anschluss an diesen Artikel. Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Für eine professionelle Diagnose und Behandlung solltest Du immer Deine Ärztin, Deinen Arzt oder Deine Hebamme konsultieren.
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