Vitamin D für Babys
Vitamin D ist für verschiedene Stoffwechselvorgänge im Körper wichtig. Über den Calcium-Phosphatstoffwechsel reguliert es z.B. den Einbau von Calcium und Phosphat in den Knochen und trägt damit zur Stärkung der Knochensubstanz und einem gesunden Wachstum Deines Säuglings bei. Im Gegensatz zu anderen Vitaminen, kann der Körper dieses Vitamin selbst herstellen, braucht hierzu jedoch die Hilfe der Sonne (UV-B Strahlung). Da Babys über die Nahrung zu wenig Vitamin D aufnehmen und die Eigenproduktion über die Haut, gerade im Winter in unseren Breitengraden unzureichend ist, wird die prophylaktische Gabe von Vitamin D empfohlen.
Warum ist Vitamin D für Dein Baby wichtig?
Vitamin D ist der Oberbegriff für eine ganze Reihe fettlöslicher Vitamine: die Calciferole. Für den menschlichen Körper sind Vitamin D2 (Ergocalciferol) und Vitamin D3 (Cholecalciferol) die beiden wichtigsten.
Wie entsteht Vitamin D?
Im Gegensatz zu anderen Vitaminen kann Vitamin D vom Körper Deines Babys selbst hergestellt werden. Dafür benötigt er allerdings ausreichend Sonnenlicht – genauer gesagt UV-B-Strahlung. Daher wird es auch gern als Sonnen-Vitamin bezeichnet. In den Hautzellen befindet sich bereits Provitamin D3 (eine Vorstufe von Vitamin D), welches bei Sonneneinstrahlung in Prävitamin D3 umgewandelt wird. Bitte achte jedoch stets darauf, dass Dein Kleines nicht der direkten Sonne ausgesetzt ist. Mehr Informationen dazu findest Du hier: https://www.pampers.de/baby/entwicklung/artikel/sonnenbrand-baby Weitere Stoffwechselprozesse führen dann dazu, dass der Körper Vitamin D bildet. Im Gegensatz zur Sonneneinstrahlung leistet Ernährung nur einen relativ geringen Beitrag für eine gesunde Vitamin-D-Balance. Denn es können maximal nur 20 Prozent des täglichen Bedarfs über bestimmt Lebensmittel aufgenommen werden.
Provitamin D3 → Prävitamin D3 → Vitamin D
↑↑
Sonneneinstrahlung Ernährung
(ca. 80 %)(max. 20 %)
Was bewirkt Vitamin D im Körper?
Vitamin D ist für den Knochenaufbau Deines Babys erforderlich. Es unterstützt die Aufnahme von Kalzium und Phosphat aus dem Darm und ihren Einbau in den Knochen. Gerade während des Wachstums ist das Vitamin maßgeblich an der Härtung der Knochen beteiligt. Aber auch im Alter spielt es für den Erhalt der Knochenstruktur eine wichtige Rolle. Des Weiteren ist Vitamin D an vielen Stoffwechselvorgängen oder bei der Bildung von Proteinen beteiligt.
Der Körper ist in der Lage, Vitamin D über einen längeren Zeitraum hinweg, zum Beispiel im Fett- und Muskelgewebe oder in der Leber, zu speichern. Dies ist in unseren Breitengraden besonders während der dunklen Wintermonate von Bedeutung.
Vitamin D bei Neugeborenen und Babys
Da ausreichend Sonnenlicht und bestimmte Lebensmittel für die Bildung eines Vitamin-D-Speichers notwendig sind, ist es gerade für den Körper von Neugeborenen und Säuglingen sehr schwierig, genug davon zu produzieren. Erschwerend kommt hinzu, dass sie für einen gesunden Knochenaufbau einen erhöhten Bedarf im ersten Lebensjahr haben. Dieser kann weder über den Vitamin-D-Gehalt in der Muttermilch noch in Folgemilch gedeckt werden, da er in beiden nicht ausreichend hoch ist.
Vitamin-D-Mangel bei Babys
Wenn es dem Körper des Babys an Vitamin D mangelt, kann der Knochen nicht genügend Kalziumphosphat einlagern und er bleibt weich und biegsam. Dies kann, insbesondere bei einem Defizit in den ersten Lebensjahren, zu einer sogenannten Rachitis führen. Hierbei kann es z.B. zu einer Verformungen der Knochen (z.B. „X- oder O-Beine“) kommen, vor allem dann wenn diese im Krabbel- und Laufalter stärker belastet werden. Auch eine allgemeine Entwicklungsverzögerung, Muskelschwäche sowie anfallsartige Muskelkrämpfe (sog. Tetanie) können Symptome eines Vitamin D Mangels sein.
Diese extremen Mangel-Symptome ließen sich zu Anfang des Industriezeitalters in Europa häufiger beobachten. Heute sind sie erfreulicherweise selten geworden, da Säuglinge im Vergleich zu damals viel früher und regelmäßiger an der frischen Luft sind und der Erkrankung durch die prophylaktische Gabe von Vitamin D bei Babys vorgebeugt wird.
Eine extra Portion Vitamin D für Babys
Die Bildung von Vitamin D ist von ganz verschiedenen Faktoren, wie z. B. der Verwendung von Sonnenschutzmitteln abhängig. Daher kann man nur eine Schätzung darüber abgeben, wie viel davon dem Körper täglich zugeführt werden müsste, wenn die Haut nicht mit direkter Sonneneinstrahlung in Berührung käme:
Altersstufe: | Vitamin-D-Zufuhr, wenn Sonnenlicht fehlt: |
Säuglinge (1. Lebensjahr+Wintermonate) | 10 µg |
Kinder und Jugendliche | 20 µg |
Erwachsene | 20 µg |
Die prophylaktische Gabe von Vitamin D dient dazu, einem möglichen Mangel bei Babys und Säuglingen vorzubeugen. Hierfür wird im Allgemeinen die tägliche Einnahme von Vitamin-D-Tabletten (500 I.E.) empfohlen. Damit kann ab der zweiten Lebenswoche begonnen werden. Diese tägliche Dosis solltest Du Deinem Baby mindestens in den ersten 12. Lebensmonaten verabreichen. Bei Babys, die im Herbst/Winter geboren worden sind, wird dazu geraten, die Einnahme über das erste Lebensjahr hinaus bis zum Sommer zu verlängern. Womöglich werden die künftigen Empfehlungen einen noch längeren Zeitraum umfassen, da entsprechenden Messungen zufolge, die Vitamin D Versorgung bei Kindern generell unzureichend scheint. Im Zweifel kann eine Blutuntersuchung bei Deinem:r Kinderarzt:ärztin hilfreich sein
Wie Du Deinem Baby Vitamin D geben kannst
Es gibt ganz unterschiedliche Vitamin-D-Präparate. Allerdings werden öfter Tabletten gegenüber Tropfen (z. B. Öl) bevorzugt, da Tropfen leicht überdosiert werden können.
Löse die Tablette am besten mit etwas Wasser auf einem Teelöffel auf. Dieses Gemisch kannst Du Deinem Baby dann kurz vor dem Stillen oder der Flasche anbieten. Anfangs wird das sicherlich noch ungewohnt für Deinen kleinen Schatz sein, doch die meisten Säuglinge gewöhnen sich mit der Zeit daran.
In der Regel wird das Vitamin-D-Präparat von Babys gut vertragen. Lediglich bei einer regelmäßigen Überdosierung sind Nebenwirkungen wie Übelkeit, Bauchschmerzen oder im schlimmsten Fall eine Schädigung der Nieren zu erwarten. Wenn Du Dich aber an die vom Deinem:r behandelnden Kinderarzt:ärztin empfohlene Dosierung hältst, wird Dein Baby einen Nutzen und in der Regel keinen Schaden davon tragen.
Wie Du Vitamin-D-Mangel bei Deinem Baby vorbeugen kannst
Nicht nur mit Tabletten, sondern auch folgende Tipps könnten einem Vitamin-D-Mangel vorbeugen:
Gehe mit Deinem Baby regelmäßig spazieren: Wenn Du Dich selbst schon bereit dafür fühlst, könntest Du bereits drei Wochen nach der Geburt mit Deinem Neugeborenen die ersten kleinen Ausflüge unternehmen. Anfangs reicht in der Regel ein halbstündiger Spaziergang pro Tag aus. Frische Luft und Sonnenlicht wird womöglich auch Dir guttun.
Ein Schläfchen an der frischen Luft: Stelle, wenn möglich, den Stubenwagen o. ä. auf die Terrasse oder den Balkon, wenn Dein Liebling ein Nickerchen hält. Hier kann Dein Baby Sonne tanken. Achte auch hier stets darauf, dass Dein Kleines nicht der direkten Sonne ausgesetzt ist und Sonnenschutz trägt, um u.a. Sonnenbrände zu vermeiden.
Da dunkelhäutige Kinder weniger Vitamin D produzieren, ist die empfohlene Rachitis-Prophylaxe Dosis auch bei ihnen besonders wichtig.
Fakten im Überblick
Die prophylaktische Gabe von 500 I.E. Vitamin D im Säuglingsalter ist besonders in unseren Breitengraden wichtig, um Mangelerscheinungen, die sich z.B. durch Knochenverformungen äußern können, vorzubeugen. Ob Du Deinem Baby das Vitamin D in Form von Tabletten oder Tropfen geben möchtest, bleibt Dir überlassen. Falls Du Dir unsicher bist, kannst du auch Deinen:e Kinderarzt:ärztin um Rat bitten.
Vitamin D spielt für die Entwicklung Deines Babys eine große Rolle. Daher ist es ratsam, sich frühzeitig darüber bei der:dem Kinderärztin:arzt zu informieren.
Zur Entstehung dieses Artikels:
Alle Inhalte aus in diesem Artikel basieren auf vertrauenswürdigen fachspezifischen und öffentlichen Quellen. Eine ausführliche Liste aller verwendeten Quellen finden Sie im Anschluss an diesen Artikel. Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Konsultieren Sie für eine professionelle Diagnose und Behandlung immer Ihren Arzt.