Mückenstiche bei Babys & Kleinkindern
Sie sind klein, machen ein fieses Geräusch und plagen Babys und Kleinkinder vor allem im Sommer: Stechmücken. Auch wenn ein Mückenstich weniger schmerzhaft ist als der Stich einer Biene oder Wespe, ist er dennoch lästig. Mückenstiche lassen sich nicht immer vermeiden und gehören irgendwie zur Kindheit dazu. Erfahre hier unter anderem, wie Du Mückenstiche behandeln kannst.
Der Mückenstich: Kleiner Piecks, große Wirkung
Der Stich einer Mücke ist der häufigste Auslöser einer örtlichen allergischen Reaktion der Haut. Es gibt in Deutschland rund 50 verschiedene Arten von Stechmücken. Allerdings stechen lediglich die Weibchen zu.
Stechmücken ernähren sich von unserem Blut. Während die Mücken ihre Blutmahlzeit einnehmen, sondern sie kontinuierlich Speichel ab. In diesem Speichel befinden sich Proteine und Verdauungsenzyme, die in die Haut Deines Babys eindringen und dort die für Mückenstiche so typischen allergischen Reaktionen hervorrufen:
lokal begrenzte Schwellung
Quaddel
roter Kreis
Juckreiz
evtl. knötchenartige Verdickung in der Haut
Mücken visieren im Sommer besonders freiliegende Körperstellen an. Bei Kindern lassen sich daher Mückenstiche oft an den Armen und Beinen, aber auch am Kopf und im Gesicht (ggf. sogar am Auge) finden. Auf der Suche nach ihrem Opfer konzentriert sich das Stechmückenweibchen auf sich bewegende und dunkle Objekte. Außerdem reagiert es auf Wärme, feuchte Luft, Atem und Körpergeruch (Schweiß, Harn, Blut).
Bei Kindern können Mückenstiche auch schon mal sehr groß werden und einen Durchmesser von 10 Zentimetern erreichen. Sie bilden sich innerhalb weniger Stunden nach dem eigentlichen Stich auf der Haut.
Es ist schwer, Babys oder Kleinkinder zu stoppen, wenn der Juckreiz sie übermannt und sie sich hemmungslos kratzen. Es besteht dabei allerdings die Gefahr, dass der Mückenstich aufgekratzt wird. So können Bakterien ungehindert in die Haut eindringen und es ist möglich, dass sich der Mückenstich entzündet. Je nachdem, wie Dein Baby bzw. Kind auf den Stich reagiert, kann dieser dann noch lange sichtbar bleiben.
Welche Hausmittel helfen bei einem Mückenstich?
Es wird Dir nicht immer gelingen, Dein Baby vor Mückenstichen zu bewahren. Es gibt aber einiges, was man gegen den Juckreiz und die Schwellung machen kann.
Mückenstiche plagten schon Generationen unserer Vorfahren, sodass Du mittlerweile auf einen reichen Schatz an Hausmitteln zurückgreifen kannst, die auch für Kinder geeignet sind:
Kühlen. Wenn Dein Baby gestochen wird, hilft unmittelbares Kühlen erst einmal am besten. Halte immer ein Kühl-Pad, einen Waschlappen oder einen Beutel mit Eiswürfeln im Eisfach bereit. Ob Mückenstiche oder ein blauer Fleck bei sehr aktiven Kleinkindern: Etwas Kühles gegen die betroffene Stelle zu halten, lindert den Schmerz und beruhigt.
Mini-Wickel. Juckende Mückenstiche kannst Du auch mithilfe eines Wickels lindern, den Du mit Heilerde oder Apfelessig zubereitest. Bestreiche damit einen Wattebausch und lege diesen direkt auf den Mückenstich. Fixieren kannst Du das Ganze zum Beispiel mit einem Pflaster. Diesen Wickel solltest Du allerdings nicht bei schon aufgekratzten Mückenstichen anwenden.
Kohlblätter. Was bei einer geschwollenen Brust beim Milcheinschuss nach der Geburt hilft, ist auch bei Mückenstichen wirksam. Blanchiere dafür ein paar Weißkohlblätter und kühle diese anschließend. Dann kannst Du sie um die Stichstelle herum verteilen. Abgedeckt mit einem Tuch oder einem kleinen Verband sollte das ganze ungefähr 30 Minuten einwirken. Dieses altbewährte Mittel gegen Mückenstiche wirkt entzündungshemmend, schmerzlindernd und abschwellend.
Zwiebel-Pflaster. Eine Zwiebelscheibe auf der Stichstelle kühlt die Haut und wirkt der Entzündung entgegen. Auch diese kannst Du einfach mit einem Pflaster befestigen.
Petersilie. Petersilie wird nachgesagt, dass sie bei Mückenstichen ebenfalls Linderung verschafft. Dafür musst Du nicht viel tun: Hacke etwas Petersilie klein und mache Deinem Kind damit einen Hautverband.
Heißer Löffel. Es gibt einige Eltern, die darauf schwören, dass ein heißer Löffel, den man kurz auf den Stich drückt, das Beste ist, was man gegen den Juckreiz tun kann. Aber Achtung: Das könnte kurz brennen oder zu Verbrennungen führen und ist bestimmt nicht für alle Kinder geeignet.
Bitte nicht kratzen! Was jeder weiß, aber leichter gesagt, als getan ist: Kratzen verstärkt die Hautreaktion und den Juckreiz. Lass Dein Kind alternativ um den Stich herum reiben oder die Haut kneten oder so lange auf den Boden stampfen, bis das Schlimmste vorbei ist.
Frag auch gern einmal bei Deinen Großeltern oder Eltern nach, was sie in Deiner Kindheit bei Mückenstichen unternommen haben. Hier kannst Du Dir sicherlich noch den ein oder anderen Tipp holen.
Mittel gegen Mückenstiche aus der Apotheke
Abgesehen von den üblichen Hausmitteln ist es ganz praktisch immer auch ein Mittel gegen Mückenstiche in der Hausapotheke oder im Erste-Hilfe-Kasten für unterwegs bereitzuhalten.
Antihistaminika
Salben, Gele, Mückenstifte oder Sprays mit Antihistaminika stoppen oder lindern den Juckreiz und beschleunigen den Heilungsprozess. Antihistaminika hemmen die Wirkung des körpereigenen Botenstoffs Histamin, der als Reaktion auf den Mückenstich ausgeschüttet wird.
Diese Mittel cremst Du direkt nach dem Stich großflächig auf und um den Moskitostich herum. Selbst Säuglinge vertragen in der Regel Antihistaminika gut. Allerdings solltest Du hier sparsam damit umgehen und die Salbe nur kleinflächig auftragen. Schon nach kurzer Zeit solltest Du eine deutliche Verbesserung erkennen können. Die Wirkung kann bis zu 48 Stunden anhalten.
Es gibt zahlreiche Anbieter dieser Lotionen und Du kannst sie ganz einfach auch ohne ärztliches Rezept in der Apotheke kaufen.
Elektrische Stichheiler
Ähnlich wie der oben beschriebene heiße Löffel gegen Mückenstiche funktionieren elektrische Stichheiler. Diese sind meistens batteriebetrieben und passen in jede Tasche.
Das Gerät wird direkt nach dem Stich der Mücke auf die Hautstelle gelegt und sondert kurz Hitze (um die 50 Grad) ab. Dies beeinflusst die Immunreaktion und hilft ganz unmittelbar. So kommt es gar nicht erst zu einem Juckreiz und die Chancen stehen daher gut, dass sich der Mückenstich nicht entzündet.
Bevor Du Dir aber ein solches Gerät zulegst, lass Dich gut beraten und probiere es erst einmal bei Dir aus. Ein paar Sekunden lang wird es sehr heiß auf der Haut und nicht jedes Kind akzeptiert dieses etwas unangenehme Gefühl.
Im Allgemeinen gilt: Es gibt sehr viele ganz unterschiedliche Mittel gegen Mückenstiche auf dem Markt und nicht alle davon sind für Babys und Kleinkinder geeignet. Lass Dich also vor dem Kauf lieber einmal zu viel als zu wenig beraten.
Mückenstiche bei Kindern: Ab wann zum Arzt?
Jedes Kind reagiert ein wenig anders auf Mückenstiche und je nach Aussehen, kann ein Stich den Eltern manchmal Sorgen bereiten. Mückenstiche sind sicherlich für ein Baby wie für Erwachsene auch unangenehm, aber normalerweise nicht gefährlich. Mücken übertragen in unseren Breitengraden keine Krankheiten, dennoch kann es vorkommen, dass ein Kind eine Allergie gegen Insektenstiche entwickelt.
Dies ist allerdings eher der Fall, wenn es sich um einen Bienen- oder Wespenstich handelt. Diese sehen auf den ersten Blick oft aus wie Mückenstiche. Jedoch brennen und schmerzen die Stiche von Wespen, Hummeln oder Bienen meist sehr viel mehr und schwellen stärker an als Mückenstiche.
Reagiert Dein Kind allergisch auf Stiche, solltest Du umgehend notärztliche Hilfe holen. Anzeichen auf eine starke allergische Reaktion könnten sein:
Übelkeit
Erbrechen
schwacher Kreislauf
Atemnot
Bei einem Stich im Mund- oder Rachenraum solltest Du sofort handeln und nicht abwarten, ob sich Symptome einstellen.
Auch bei der typischen Kinderkrankheit Windpocken besteht im Anfangsstadium Verwechslungsgefahr. Ein roter Fleck auf der Haut könnte erst einmal als Mückenstich interpretiert werden. Nach etwa einem Tag kommen jedoch immer mehr Pocken hinzu.
Sollte es sich um einen ganz normalen Mückenstich handeln, der sich aber zum Beispiel stark entzündet hat und eitert, solltest Du ebenfalls Deinen Kinderarzt / Deine Kinderärztin aufsuchen.
Wie kann man Mückenstiche vorbeugen?
Mücken legen ihre Eier in den Sommermonaten (nicht im Winter) in stehenden Gewässern ab. Dazu zählen unter anderem Pfützen, Regentonnen, überschwemmte Wiesen, feuchte Böden oder Seen. Obwohl Mücken meist nachtaktiv sind, gibt es in feuchten Gebieten auch tagaktive Stechmücken, vor denen Du Dein Baby schützen solltest.
Hast Du einen Garten oder Balkon, vermeide Wasseransammlungen, indem Du zum Beispiel die Regentonne abdeckst und einmal in der Woche Eimer, Gießkannen, Vogeltränken etc. vollständig leerst und mit frischem Wasser befüllst.
Mücken schlagen meistens abends und besonders gern nachts zu. Um Stiche zu vermeiden, kannst Du Folgendes versuchen:
Lange Kleidung. Wenn es die Temperaturen zulassen, sollte Dein Baby bzw. Kind möglichst lange, enganliegende Hosen und ein Oberteil mit langen Ärmeln tragen, damit der Großteil der Haut bedeckt ist.
Waschen. Ein Wannenbad oder eine kurze Dusche vor dem Schlafengehen neutralisiert den Körpergeruch, der für Mücken so attraktiv ist.
Mückennetze. Ein Moskitonetz als Hängebaldachin über dem Kinderbett, schützt nicht nur vor Mücken, sondern ist auch ein dekoratives Element im Kinderzimmer. Tagsüber hilft ein Mückennetz über dem Kinderwagen.
Natürliche Mückenschutzmittel. Starke natürliche Düfte wie Zeder, Lavendel oder Citronella könnten Mücken fernhalten. Diese natürlichen Präparate haben allerdings nur eine Wirkungsdauer von etwa zwei bis vier Stunden und müssen nachts häufiger aufgetragen werden. Zusätzlich könntest Du mehrere Zitronen mit Nelken bestücken und sie im Kinderzimmer verteilen.
Bei Babys und Kleinkindern sollte man bei der Verwendung von Mückenschutzmitteln immer die Hände aussparen, weil diese allzu gern im Mund landen.
Von chemischen Mitteln gegen Mückenstiche wird bei Säuglingen und Kleinkindern eher abgeraten. Da die Babyhaut noch sehr empfindlich ist, könnte sie auf ätherische Öle oder synthetische Stoffe reagieren, die in vielen Produkten zu finden sind. Sollte Dein Kind sehr stark unter den Mückenstichen leiden oder überempfindlich darauf reagieren, hole Dir am besten zusätzliche Hilfe von Deinem Kinderarzt / Deiner Kinderärztin.
FAKTEN IM ÜBERBLICK
Ein Mückenstich verursacht eine Hautreaktion. Meist entsteht ein roter Fleck, der anschwillt und juckt. Im Gegensatz zu einem Bienen- oder Wespenstich ist ein Mückenstich in der Regel weniger schmerzhaft und für das Baby normalerweise auch nicht gefährlich.
Für die meisten Menschen gehören Mückenstiche irgendwie zum Sommer dazu. Dennoch sind sie zweifelsohne lästig und besonders für Kleinkinder und Babys unangenehm. Die gute Nachricht: Den Juckreiz und die Schwellung kannst Du mit einfachen Mitteln behandeln und in den meisten Fällen heilt ein Mückenstich schnell von alleine wieder ab.
Alle Inhalte aus in diesem Artikel basieren auf vertrauenswürdigen fachspezifischen und öffentlichen Quellen. Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Konsultiere für eine professionelle Diagnose und Behandlung immer Deinen Arzt bzw. Deine Ärztin.
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