Gewichtszunahme beim Baby: Wie viel ist optimal?
Kaum ist dein kleiner Schatz auf der Welt, wird er oder sie auch schon gemessen und gewogen. Diese erste Gewichtskontrolle ist nur eine von vielen in den ersten Lebensmonaten. Für eine gesunde Entwicklung deines Babys ist neben dem Wachstum, die kontinuierliche Zunahme des Gewichts eine Grundvoraussetzung.
Doch welche Werte sind laut der Gewichtstabelle für Babys normal? Und was ist, wenn dein kleiner Schatz nicht dem Durchschnittsgewicht entspricht? Lies hier mehr über die Gewichtszunahme pro Woche und orientiere dich an unserer Gewichtskurve.
Durchschnittliches Geburtsgewicht von Babys
Bereits in deiner Schwangerschaft wird das Gewicht deines Babys regelmäßig untersucht. Während der Ultraschalluntersuchungen wird errechnet, wie viel dein Nachwuchs wiegt und man kann eine erste Prognose darüber abgeben, wie schwer dein Neugeborenes dann sein wird.
Das tatsächliche Geburtsgewicht verrät allerdings erst der Blick auf die Wage nach der Entbindung. Wie wir Erwachsene sind auch Babys bereits zu Anfang ihres Lebens unterschiedlich groß und schwer. Das Geburtsgewicht ist zum Beispiel abhängig von:
der ethnischen Abstammung,
des Geschlechts und
der Größe und dem Gewicht der Mutter zu Beginn der Schwangerschaft
Es gibt also erst einmal nicht das eine normale Geburtsgewicht. Dennoch kann man ein durchschnittliches Gewicht bei Babys erkennen: Etwa 70 Prozent aller Kinder wiegen nach der Entbindung 3000 bis 4000 Gramm.
Frühchen erreichen dieses durchschnittliche Geburtsgewicht nicht, da sie bis zum Zeitpunkt der Geburt noch nicht vollständig entwickelt sind. Es gibt unterschiedliche Abstufungen einer Frühgeburt. In der Regel spricht man davon, wenn ein Baby vor der 37. Schwangerschaftswoche geboren wird oder das Geburtsgewicht unter 2500 Gramm liegt.
Faktoren, die die Gewichtsentwicklung deines Babys beeinflussen
Keine Frage: Für die optimale Entwicklung eines Kindes ist eine gesunde Ernährung und beständige Gewichtszunahme entscheidend. Doch die Frage nach dem Durchschnittsgewicht eines Babys lässt sich gar nicht so leicht beantworten.
Denn auch die allgemeine Gewichtsentwicklung hängt von verschiedenen Faktoren ab. Nicht zuletzt von dem Gewicht, das ein Neugeborenes bei seiner Geburt auf die Waage bringt.
Nimmt ein Baby nicht wie erwartet zu, könnten folgende Ursachen dahinterstecken:
Allgemeine Stillprobleme: Vor allem bei Erstgebärenden kann es eine Weile dauern, bis sich der Milchspendereflex optimal eingespielt hat. Ebenso gibt es Kinder, die zunächst Saugprobleme haben und ein wenig Übung brauchen. In beiden Fällen ist die Hebamme die erste Ansprechpartnerin.
Zu geringe Milchbildung: Von falscher Ernährung über zu seltenes Anlegen (weniger als achtmal am Tag) bis hin zu großer Erschöpfung – es kann viele Gründe geben, warum die Milch nicht so richtig fließen will.
Medikamente: Bestimmte Arzneimittel können in die Milch übergehen und Appetitlosigkeit beim Kind auslösen. Deswegen sollte eine Medikamenteneinnahme während der Stillzeit immer mit einer Ärztin / einem Arzt abgeklärt werden.
Magen-Darm-Störungen oder Infektionen: Bei vollgestillten Kindern sind Magenprobleme eher selten. Doch akute Infekte erhöhen den Energiebedarf und verderben den Kleinen nicht selten den Appetit.
Angeborene Ursachen: Manchmal liegt auch eine Stoffwechselstörung zugrunde.
Ob die Gewichtsentwicklung deines Babys im Normalbereich liegt und wenn nicht, warum sie abweicht, kann nur in deiner Kinderarztpraxis geklärt werden. Nicht zuletzt aus diesem Grund sind die regelmäßigen U-Untersuchungen so wichtig.
Wie viel Gewicht nimmt ein Baby im ersten Jahr zu?
Die rasante Gewichtszunahme von Babys ist erstaunlich. Hält man ein Neugeborenes im Arm, kann man es sich kaum vorstellen: Dieses kleine Wesen wird von nun an pro Woche so viel Gewicht zulegen, dass es bald schon doppelt so viel wiegt.
Die Gewichtszunahme bei Babys in den ersten Wochen
In den ersten Lebenstagen nimmt nahezu jedes Neugeborene allerdings erst einmal ab. Es ist vollkommen normal, dass die Gewichtskurve zunächst nach unten geht. Der kleine Körper ist in dieser Zeit damit beschäftigt, sich an die neue Umgebung außerhalb des schützenden Mutterleibes zu gewöhnen. Dafür greift der Körper auf die Fettreserven zurück.
Ferner sorgt der Abgang des Kindspechs, die Ausschwemmung von Wassereinlagerungen und volle Windeln zunächst für einen ordentlichen, aber keinesfalls bedenklichen, Flüssigkeitsverlust.
Ein Gewichtsverlust bis zu zehn Prozent in den ersten drei Lebenstagen ist absolut unbedenklich. In der Regel wird dein Kind das Geburtsgewicht innerhalb der nächsten zwei Wochen wieder erreicht haben.
Besorgte Eltern neigen beim Blick auf eine abfallende Gewichtskurve ihres Babys vielleicht dazu, etwas zufüttern zu wollen. Das ist nicht nötig. Gerade bei Neugeborenen ist das Stillen die beste Maßnahme.
Falls du dir dennoch Sorgen um das Gewicht deines Säuglings machst, sprich mit deiner Hebamme oder deiner Kinderärztin / deinem Kinderarzt darüber und beobachte das Stillverhalten deines kleinen Sprösslings. Sollte der Gewichtsverlust mehr als zehn Prozent betragen, muss dein Kind ohnehin vorsichtshalber untersucht werden, um sicherzustellen, dass es keinen gesundheitlichen Grund dafür gibt.
Zunahme des Gewichtes im Laufe der Monate
Jedes Kind nimmt in einem eigenen Tempo zu. Trotz gewisser Schwankungen sollte dennoch eine stetige Gewichtszunahme zu beobachten sein. Als grobe Faustregel gilt: Ein Baby hat innerhalb der ersten 3 bis 4 Monate das Geburtsgewicht verdoppelt. Zum Abschluss des ersten Jahres sollte es dreimal so viel wiegen wie bei der Geburt.
Nun ist es nicht automatisch ein Alarmsignal, wenn das Gewicht deines Babys von dieser Regel abweicht. Kinder richten sich schließlich nicht nach Durchschnittswerten. Viel wichtiger ist eine stetige, positive Entwicklung des Gewichts.
Diese lässt sich grob folgendermaßen zusammenfassen:
Alter des Babys | Gewichtszunahme pro Woche |
0 – 2 Monate | ca. 170 – 330 g/Woche |
2 – 4 Monate | ca. 110 – 330 g/Woche |
4 – 6 Monate | ca. 70 – 140 g/Woche |
6 – 12 Monate | ca. 40 – 110 g/Woche |
Bitte bedenke immer, dass dies nur wage Richtwerte sind und dein Baby durchaus auch weniger oder mehr zunehmen könnte.
Gewichtstabelle für Babys: Durchschnittsgewicht im ersten Jahr
Als Anhaltspunkt, welches Gewicht Babys zu welchem Zeitpunkt haben sollten, können die Durchschnittswerte dienen, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) festgesetzt wurden.
Die folgende Tabelle beschreibt den Durchschnitt:
Junge (Gewicht in Gramm) | Alter | Mädchen (Gewicht in Gramm) |
3.500 | Geburt | 3.400 |
4.500 | 1 Monat | 4.200 |
5.600 | 2 Monate | 5.100 |
6.400 | 3 Monate | 5.800 |
7.000 | 4 Monate | 6.400 |
7.500 | 5 Monate | 6.900 |
7.900 | 6 Monate | 7.300 |
8.300 | 7 Monate | 7.600 |
8.600 | 8 Monate | 7.900 |
8.900 | 9 Monate | 8.200 |
9.200 | 10 Monate | 8.500 |
9.400 | 11 Monate | 8.700 |
9.600 | 12 Monate | 8.900 |
Wie sieht die gesunde Gewichtskurve eines Babys aus?
Auch bei Babys gibt es unterschiedliche Körpertypen: von zierlich bis kräftig. Ein frühgeborenes Kind mit niedrigem Geburtsgewicht wird in den ersten Monaten andere Zahlen auf die Waage bringen als ein überdurchschnittlich großes Baby.
Was bedeuten die Perzentilen?
Um darzustellen, welches Gewicht ein Baby zu welchem Zeitpunkt erreicht haben sollte, bezieht man auch die Größe mit ein. Mithilfe der Perzentilenkurven können Kinderärzt:innen und Eltern überprüfen, ob die Gewichtszunahme nach Plan verläuft. Diese Tabelle befindet sich im gelben Kinder-Untersuchungsheft, welches du direkt nach der Geburt erhältst.
Die Perzentilenkurven verdeutlichen, in welchem Gewichtsverhältnis sich dein Baby im Vergleich zu anderen befindet. Wenn das Gewicht zum Beispiel auf der 70. Perzentile der Kurve liegt, bedeutet dies: 70 Prozent aller gesunden Babys im gleichen Alter und vom gleichen Geschlecht wiegen weniger und 30 Prozent sind schwerer.
Im glatten Durchschnitt liegt ein Baby also, wenn sich sein Gewicht auf der 50. Perzentile befindet. Wo dein Kind hier steht, ist allerdings weniger entscheidend. Betrachtet werden vor allem Schwankungen und starke Abweichungen in der Gewichtsentwicklung.
Gewichtskurve Jungen (Entwicklung bis 2 Jahre)
Jungen wiegen durchschnittlich etwas mehr als Mädchen. Daher befinden sich im Untersuchungsheft auch zwei unterschiedliche Gewichtskurven. Die folgende Abbildung zeigt die Perzentilenkurve für Jungs im Alter zwischen 0 und 2 Jahren.

Gewichtskurve Mädchen (Entwicklung bis 2 Jahre)
Die Gewichtskurve für Mädchen ist rein optisch gleich aufgebaut. Bei genauerer Betrachtung kann man jedoch erkennen, dass Mädchen durchschnittlich etwas leichter sind.

Allgemein gibt es immer zierliche Kinder, die sich im unteren Bereich ansiedeln und schwerere Kinder, die dennoch später keine Gewichtsprobleme entwickeln werden.
Regelmäßige Gewichtskontrollen und -messungen
In erster Linie dient die Gewichtstabelle dazu, die beständige Entwicklung der Gewichtskurve im Auge zu behalten. Kleinere Schwankungen sind dabei normal.
Wie oft sollte ich mein Baby wiegen?
Gesunde Babys können kurze Phasen haben, in denen die Gewichtszunahme gebremst wird, etwa durch Zunahme des Längenwachstums oder stärkeren Bewegungsdrang. Babys, die mit der Flasche gefüttert werden, können hingegen schneller an Gewicht zunehmen.
Es ist also möglich, dass dein Baby beim Wiegen genau dem Durchschnitt entspricht und drei Monate später wieder davon abweicht. Deine Hebamme wird bei ihren Besuchen während des Wochenbettes dein Baby wiegen und auch später bei den U-Untersuchungen gehört die Gewichtskontrolle dazu. Wenn sich dein Baby normal entwickelt, ist es nicht notwendig, dass du es darüber hinaus zu Hause wiegst.
Bei Frühchen oder Babys mit Entwicklungsabweichungen kann es Eltern ein sicheres Gefühl vermitteln, wenn sie ihr Kind gerade in den ersten Wochen selbst regelmäßig wiegen. Dafür eignen sich spezielle Babywagen, die man zum Beispiel in der Apotheke leihen kann.
Woran erkennt man eine normale Gewichtsentwicklung?
Abseits vom Blick auf die Waage, kannst du auch im Alltag erkennen, ob dein kleiner Schatz ausreichend zunimmt. Achte dabei auf die folgenden Dinge:
Gesundes Aussehen: Rosige Bäckchen statt fahlem Hautton und munteres Verhalten statt Apathie sind Anzeichen dafür, dass es deinem Baby gutgeht.
Viele nasse Windeln: In den ersten Monaten wechseln Eltern Windeln im Akkord – mindestens sechsmal sollten sie nass sein. Hat dein Baby dazu noch regelmäßigen Stuhlgang, musst du dir um die ausreichende Nahrungsaufnahme keine Sorgen machen. Übrigens kannst du die unzähligen Windeln deines Kindes mit dem Pampers Club in Prämien verwandeln.
Regelmäßige Mahlzeiten: Mindestens achtmal pro Tag sollte dein Kind trinken. Hat es seltener Hunger und hört dann nach weniger als 15 Minuten wieder auf zu trinken, kann dies im Zusammenhang mit einer unzureichenden Gewichtszunahme stehen.
Anfängliche Stillprobleme sind allerdings nichts Ungewöhnliches und werden mithilfe der Hebamme meist schnell aus der Welt geschafft. Es sollte erst einmal keine Panik aufkommen, wenn die Gewichtszunahme nicht so verläuft wie bei anderen Babys.
Entscheidend ist, dass die Gewichtsentwicklung im ersten Lebensjahr ungefähr parallel zur Perzentilenkurve verläuft. Sollte dies nicht der Fall sein, kann deine Kinderärztin / dein Kinderarzt die Ursachen hierfür ergründen.
Wie viel sollte mein Kleinkind wiegen?
Wenn man langsam auf feste Nahrung umsteigt, wird es in so einigen Haushalten komplizierter. Manche Kinder haben ihren eigenen Kopf, wenn es um das Essen geht. Wählerische Kandidat:innen und „Wenigesser:innen“ gibt es schon bei Kleinkindern.
Nicht selten genügt es schon, das Problem entspannt anzugehen und den Kleinen ein vielfältiges Angebot an gesunden Nahrungsmitteln anzubieten. Weder sollte jedes liegengelassene Stück Gemüse zum Kampf werden, noch für leer gegessene Teller eine Party geschmissen werden.
Wenn du einen Anhaltspunkt für das gesunde Gewicht deines Kleinkindes suchst, nützt dir die BMI-Formel für Erwachsene wenig. Dafür schwankt das Verhältnis zwischen Größe und Gewicht in den ersten Jahren zu oft. Für Kleinkinder gibt es daher spezielle BMI-Rechner.
Ohnehin sollten diese Werte nur als grobe Richtlinie verstanden werden – wie alle anderen konkreten Zahlen rund um Gewicht und Gewichtszunahme auch. Wichtig ist einzig und allein, dass sich dein Baby gesund entwickelt.
Fakten im Überblick
Jedes Baby kommt mit einem anderen Gewicht zur Welt und ein echtes Durchschnittsgewicht gibt es nicht. Etwa 70 Prozent aller Babys wiegen nach der Entbindung 3000 bis 4000 Gramm. Frühchen und Kinder mit Entwicklungsstörungen bilden dabei eine Ausnahme. Ihr Gewicht liegt meist darunter.
Nur wenige Themen werden so hitzig diskutiert, wie das Gewicht und die Ernährung von Babys und Kleinkindern. Als Eltern sollte man sich daher nicht verrückt machen. Solange sich dein Schatz gesund entwickelt, sind alle Vergleiche mit anderen Kindern überflüssig. Genieße es einfach, deinem Baby beim Wachsen zuzusehen!
Alle Inhalte in diesem Artikel basieren auf vertrauenswürdigen, fachspezifischen und öffentlichen Quellen. Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Konsultiere für eine professionelle Diagnose und Behandlung immer deine Ärztin bzw. deinen Arzt.
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