Neugeborenenakne: Ursachen, Symptome & Behandlung
Ein Neugeborenes riecht nicht nur gut, sondern hat auch eine besonders zarte, unwiderstehlich weiche Haut. Manche Eltern machen sich daher Sorgen, wenn mit der Zeit kleine rote Punkte oder Pickel auf dem Gesicht ihres Babys sichtbar werden. Hierbei könnte es sich um Neugeborenenakne handeln – ein sehr typischer Ausschlag bei Säuglingen.
Wie kommt es zu Neugeborenenakne?
Gerade in den ersten Wochen nach der Geburt könntest du Veränderungen an der Haut deines Säuglings beobachten. Die meisten davon sind meist harmlos. Manch ein Ausschlag ist lediglich eine Laune der Natur, während andere Hautveränderungen die äußeren Anzeichen wichtiger Vorgänge im Körper deines Babys sind.
So auch bei der Neugeborenenakne (Acne neonatorum). Die Ursache der Pickel: Nach der Geburt kommt es bei Neugeborenen zu einer Hormonumstellung, denn die Hormone steuern nicht nur die emotionale Entwicklung, sondern ebenfalls das Wachstum und den Stoffwechsel.
Es wird zudem vermutet, dass die Schwangerschaftshormone der Mutter ihren Teil zu dem typischen Ausschlag bei Neugeborenen beitragen. Diese sind während der Schwangerschaft unter anderem für die Organentwicklung deines kleinen Schatzes verantwortlich.
Selbst nachdem dein Baby bereits geboren ist, können diese Schwangerschaftshormone noch in den Körper deines Lieblings gelangen – und zwar durch die Muttermilch beim Stillen.
Ferner spielt die Veranlagung eine Rolle. Eltern von Kindern, die eine Neugeborenenakne entwickeln, machten häufig im Laufe ihres Lebens eigene Erfahrung mit unreiner Haut. Kinder, die von Neugeborenenakne betroffen waren, könnten es außerdem mit etwas höherer Wahrscheinlichkeit auch in der Pubertät mit unreiner Haut zu tun bekommen.
Obwohl die Hormone bei allen Neugeborenen fleißig arbeiten, muss dein kleiner Schatz nicht zwangsläufig von der Akne betroffen sein. Nur etwa 20 Prozent aller Säuglinge entwickeln Pickel – der eine mehr, der andere weniger.
Wie erkennt man Neugeborenenakne?
Mit Pickeln rechnen Eltern meist erst dann, wenn ihr Kind die Pubertät erreicht. Tauchen im Gesicht ihres Säuglings plötzlich kleine rote Punkte und Flecken auf, sind viele Erwachsene erstaunt. Es ist normal, wenn auch du verunsichert bist, ob es sich bei den Pickeln um die Neugeborenenakne oder eine andere, vielleicht sogar ernsthafte Erkrankung handelt.
So erkennst du die Neugeborenenakne:
Die kleinen Pickel treten bei Babys größtenteils in der 2. bis 3. Lebenswoche in Erscheinung.
Es zeigen sich feine Pusteln auf rotem Grund.
In der Mitte der Pickel könnten winzige weiße bis gelbliche Punkte zu erkennen sein (ähnlich einem Mitesser).
Im Gegensatz zur Akne bei Jugendlichen sind die Pickel bei Babys meist sehr viel kleiner und enthalten etwas weniger Talg.
Überwiegend findet man die Punkte auf dem Kopf, im Gesicht oder in der Nacken- und Halsregion.
Eher selten hat ein Neugeborenes die Akne an anderen Körperstellen, wie der Brust, dem Bauch oder auf dem Rücken.
Doch genau wie die Akne bei Jugendlichen, so ist auch die Neugeborenenakne im Gesicht deines kleinen Schatzes ein ganz normales Phänomen und für dein Baby gesundheitlich unbedenklich.
Verwechslungsgefahr: Neugeborenenakne, oder nicht?
Obwohl sie recht häufig auftritt, ist nicht jede Hautirritation im Gesicht von Säuglingen gleich eine Neugeborenenakne.
Hautveränderungen im Säuglingsalter
Es könnte sich bei roten Pickeln auch um einen Ausschlag oder eine Hautveränderung handeln, deren Ursachen ganz woanders liegen und die eventuell sogar von einem Arzt/einer Ärztin behandelt werden müssen:
Erythema toxicum neonatorum: Die Pickel sehen genau so aus, wie die Pusteln der Neugeborenenakne. Allerdings erscheinen sie bereits 12 bis 48 Stunden nach der Geburt und es ist nicht nur das Gesicht, sondern der gesamte Körper davon betroffen. Die genauen Ursachen dafür sind nicht bekannt. Trotz des etwas unheimlich klingenden Namens ist diese Hautveränderung in der Regel harmlos. Sie tritt bei etwa der Hälfte aller Neugeborenen auf und heilt meist innerhalb von zwei Wochen von ganz allein wieder ab.
Kopfgneis: Kopfgneis (seborrhoisches Ekzem oder seborrhoische Dermatitis) tritt fast ausschließlich auf der behaarten Kopfhaut und/oder hinter dem Ohr eines Babys auf. Es bilden sich gelbliche, fettige Schüppchen, die allmählich wieder abbröckeln.
Nesselsucht (Nesselfieber): Diese Hauterkrankung geht zumeist mit starkem Juckreiz einher. Der Ausschlag ähnelt weniger einer Akne. Vielmehr kommt es zu großflächigeren Quaddeln, die nicht nur im Gesicht, sondern am ganzen Körper auftreten können. Ein Arztbesuch ist hier unumgänglich.
Hitzepickel: Diese wasserhellen oder auch roten Pickel, Punkte oder Bläschen sind ein Hitzephänomen und können entstehen, wenn ein Neugeborenes oder Baby ins Schwitzen kommt. Die Pickel sind stecknadelkopfgroß und verheilen von selbst wieder.
Neurodermitis (atopische Dermatitis): Bei der atopischen Dermatitis handelt es sich um eine nicht selten genetisch bedingte, behandlungsbedürftige Hauterkrankung. Die meist trockene Haut juckt stark, kann sich entzünden und muss von einem Kinderarzt/einer Kinderärztin behandelt werden.
Wann sollte man zum Arzt?
Stellst du Veränderungen an der Haut deines Babys fest, solltest du immer die Kinderarztpraxis aufsuchen, um den Ursachen auf den Grund zu gehen. Besonders dann, wenn folgende Symptome hinzukommen:
Die Pickel sind nach 3 – 4 Wochen immer noch da.
Es bilden sich Blasen auf der Haut.
Die Pickel platzen und es kommt zur Eiterbildung.
Die Haut beginnt sich zu schälen.
Der Ausschlag juckt.
Auch an anderen Körperstellen als im Gesicht treten Hautveränderungen auf.
Dein Liebling ist gereizt und fühlt sich sichtlich unwohl.
Im Säuglingsalter gilt immer: Suche lieber einmal mehr als einmal zu wenig die Arztpraxis auf.
Babyakne vs. Neugeborenenakne
Häufig wird anstelle von Neugeborenenakne auch der Begriff Baby- oder Säuglingsakne verwendet. Bei der Babyakne (Acne infantum) handelt es sich allerdings um ein anderes Phänomen, was zum einen wesentlich seltener und zum anderen öfter bei Jungs als bei Mädchen anzutreffen ist.
Die Pickel werden durch eine vorübergehende hormonelle Störung ausgelöst und zeigen sich im Gesicht; vorrangig an den Wangen. Die linsengroßen, knötchenartigen Verdickungen oder auch Mitesser entwickeln sich meist zwischen dem dritten und sechsten Lebensmonat des Babys. Aber auch ein Kleinkind kann davon betroffen sein. Ab dem 2. Lebensjahr ist es allerdings eher unwahrscheinlich, dass ein Kind noch an Babyakne erkrankt.
Die Babyakne muss von einem Arzt/einer Ärztin untersucht werden. Nach der Reinigung der Haut, werden die entzündlichen Stellen im Gesicht mit einer Salbe oder Creme behandelt, die außerdem eine Neubildung der Pickel verhindern soll.
Neugeborenenakne: Wie lange bleiben die kleinen Pickel?
Im Gegensatz zu den Pickeln, gegen die Teenager oft jahrelang mit Cremes, Gesichtswasser und allerlei Hausmitteln ankämpfen, heilt die Neugeborenenakne meist viel schneller wieder ab.
Ihren Höhepunkt erreicht der Ausschlag oft schon nach 2 - 3 Wochen und klingt danach langsam von allein wieder ab. Eine sichere Auskunft zur Dauer kann dir dein Kinderarzt/deine Kinderärztin geben, wenn du ihn/sie zur U2 oder U3-Untersuchung aufsuchst.
Sollte sich herausstellen, dass es sich bei den Pusteln im Gesicht deines Babys tatsächlich um Neugeborenenakne handelt, musst du dir keine weiteren Gedanken machen. Innerhalb von vier Monaten sind die kleinen roten oder weißen Pickel auf der Haut deines Lieblings in der Regel wieder verschwunden. In seltenen Fällen kann es bis zu einem halben Jahr dauern.
Auch aus kosmetischer Sicht besteht kein Grund zur Sorge: Eine Narbenbildung im Gesicht deines Babys musst du nicht befürchten.
Was hilft gegen die Akne bei Neugeborenen?
Entscheidend ist beim Behandeln der Neugeborenenakne vor allem der Grundsatz: Weniger ist mehr! Die Akne klingt bei deinem Baby von allein wieder ab und eine besonders intensive Pflege der Haut ist nicht nötig.
Einige, eigentlich gut gemeinte Maßnahmen gegen die kleinen Pickel, könnten womöglich sogar zu einer Verschlechterung des Hautbildes führen.
Was du bei Neugeborenenakne nicht tun solltest:
Die Pickel ausdrücken: Auch wenn es verlockend sein mag, solltest du die Pickel nicht ausdrücken oder versuchen sie abzukratzen. Zu groß ist die Gefahr, dass sich die kleinen Pusteln im Gesicht entzünden und die Neugeborenenakne für dein Baby schmerzhaft wird. Ferner würde sich der Heilungsprozess unnötigerweise verlängern.
Übermäßige Pflege: Fetthaltige Creme, Öl, Salbe oder andere Mittel könnten die Akne eher noch verschlimmern. In der Regel wird von solchen Produkten abgeraten. Wenn du für die tägliche Pflege des Körpers eine Creme verwendest, sollte diese möglichst frei von Konservierungsstoffen und Parfum sein.
Was du stattdessen tun kannst:
Sanfte Reinigung: Um die Akne deines Babys zu behandeln genügt es das Gesicht, die Brust und andere betroffene Bereiche mit etwas lauwarmem, klarem Wasser sanft abzuwaschen. Zwei bis drei Mal pro Woche kann zudem eine feuchtigkeitsspendende Seife verwendet werden. Geh damit aber eher sparsam um.
Hautirritationen vermeiden: Atmungsaktive Kleidung, babyfreundliches Waschmittel und ein gutes Raumklima sorgen dafür, dass die Babyhaut nicht zusätzlich gereizt wird.
Die Haut schützen: Lege eine weiche, saubere Decke oder ein Handtuch unter den Kopf deines Babys, wenn es wach ist. So schützt du die Haut im Gesicht vor Waschmittelrückständen auf dem Laken oder der Kleidung. Sorge dafür, dass der Speichel nicht an die betroffenen Stellen kommt bzw. nicht lange dort ist.
Muttermilch gilt, besonders bei Reizungen der Haut, als gut wirksames Hausmittel. Du könntest versuchen, die von Akne betroffenen Stellen damit sanft abzutupfen. Bevor du allerdings auf dieses oder andere Hausmittel zurückgreifst, solltest du mit deiner Hebamme oder mit deinem Arzt/deiner Ärztin Rücksprache halten.
FAKTEN IM ÜBERBLICK
Die Neugeborenenakne wird zumeist durch die Hormonumstellung des Babykörpers nach der Geburt ausgelöst. Bei der Babyakne, von der ältere und zumeist männliche Säuglinge betroffen sind, ist die Ursache des Ausschlags eine vorübergehende hormonellen Störung.
Keine Frage: Pickel sind immer unerwünscht. Doch dein Säugling stört sich nicht an den kleinen Pickeln im Gesicht und auch du musst dich davon nicht aus der Ruhe bringen lassen.
Zur Entstehung dieses Artikels: Alle Inhalte aus in diesem Artikel basieren auf vertrauenswürdigen, fachspezifischen und öffentlichen Quellen. Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Konsultiere für eine professionelle Diagnose und Behandlung immer deinen Arzt bzw. deine Ärztin.
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