Ab wann spricht man von einer Frühgeburt?
Bei der Geburt richten Babys sich selten nach dem Kalender: Nur rund vier Prozent kommen tatsächlich zum errechneten Geburtstermin auf die Welt – alle anderen machen sich etwas früher oder später auf den Weg. Wir erklären, ab wann ein Baby als Frühchen gilt, welche Fälle man unterscheidet und wie du das Alter berechnest.
Wann ist ein Baby ein Frühchen? In der Regel dauert eine Schwangerschaft rund 280 Tage, ausgehend vom Datum der letzten Periode – also gut 40 Wochen. Allerdings gilt auch eine Dauer von 38 bis 42 Wochen als voll ausgetragene Schwangerschaft, bis zu zwei Wochen mehr oder weniger sind also nicht ungewöhnlich. Wird ein Baby in oder vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche entbunden, spricht man von einer Frühgeburt beziehungsweise einem frühzeitig geborenen Säugling.
Früh ist nicht gleich früh
Wie vorzeitig ein Baby geboren wird, hat auch Auswirkungen auf seine Versorgung nach der Geburt:
Moderate bis späte Frühchen kommen zwischen der 32. und 37. Schwangerschaftswoche zur Welt. Sie sind anfälliger für Infektionen und müssen nach der Geburt gut beobachtet werden. Auch Entwicklungsverzögerungen können ein Resultat dieser frühen Geburt sein.
Sehr unreife Frühchen sind Babys, die zwischen der 28. und 31. Schwangerschaftswoche geboren werden und weniger als 1.500 Gramm wiegen. Bei guter medizinischer Betreuung haben sie gute Chancen, den frühen Start ins Leben ohne größere Spätfolgen zu überstehen.
Extrem kleine Frühchen werden bereits vor der 28. Schwangerschaftswoche geboren und wiegen meist weniger als 1.000 Gramm. Dieser Fall tritt sehr selten ein und erfordert eine intensive medizinische Aufsicht. Je weniger Zeit dem Baby im Mutterleib verbleibt, desto höher ist das Risiko in Bezug auf Komplikationen, Spätfolgen oder gar die Überlebenschance. Bei einer Geburt in der 24. Schwangerschaftswoche liegt die Überlebenswahrscheinlichkeit aber schon bei 30 Prozent.
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Welches Alter hat ein Frühchen eigentlich?
Im Pass des Kleinen steht natürlich sein Geburtstag, aber gibt dieser überhaupt das richtige Alter wieder? Tatsächlich unterscheidet man bei Frühchen drei verschiedene Arten von Alter, die je nach Situation eine Rolle spielen und unterschiedlich berechnet werden:
Das chronologische Alter ist das tatsächliche Lebensalter des Kleinen und beginnt mit dem Tag der Geburt. Es wird unter anderem zur Planung von Arztterminen, Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen verwendet.
Das korrigierte Alter zieht die Wochen vom chronologischen Alter ab, die das Kleine zu früh zur Welt gekommen ist: Wurde das Baby acht Wochen zu früh geboren und ist nun chronologisch zwölf Wochen alt, wäre sein korrigiertes Alter also vier Wochen. Das korrigierte Alter ist meist dann wichtig, wenn es um die Entwicklung des Babys geht.
Das Gestationsalter errechnet sich aus den Schwangerschaftswochen bis zur Geburt, wobei ab dem ersten Tag der letzten Periode gezählt wird. Es berücksichtigt außerdem die Reifemerkmale des Babys zur Zeit der Geburt.
Hilfe für Eltern
Die gemeinnützige wellcome gGmbH steht Eltern rund um die Themen Schwangerschaft, Baby und Kind zur Seite: mit praktischer Hilfe nach der Geburt sowie über www.elternleben.de mit Hebammensprechstunden, Online-Beratung und nützlichen Download-Ratgebern.
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